Wo ist Weiße Weihnacht?

Da es mit der Weißen Weihnacht schwierig aussieht, schauen wir, wo man denn hinreisen müsste...

Mittlerweile kann es als recht gesichert gelten, dass die meisten von uns in tiefen Lagen in Deutschland keine Weiße Weihnacht erleben werden. Doch dann stellt sich die Frage, wo man denn hinfahren müsste, um doch Weiße Weihnachten zu erleben? Wir blicken auf Europa (Abb. 2):

Deutschland: Meist grüne Weihnachten
Wie an der Abbildung links zu sehen ist, sieht es für Deutschland ziemlich grün aus in diesem Jahr (ein eher normaler Zustand für unsere Region). In der Prognose der Gesamtschneemenge aus dem europäischen Vorhersagemodell erkennen wir dabei nur ein paar weiße "Tupfer", die die höchsten Lagen der Mittelgebirge darstellt. Und selbst dort wird man nicht überall eine Schneegarantie bekommen: Insbesondere einige westliche Mittelgebirge könnten selbst auf den Gipfeln den Schnee vermissen lassen, dies gilt beispielsweise für den Taunus.

Das größte Problem für den Schnee in höheren Lagen sind Tiefdruckgebiete bei Island, die ab Donnerstag von Westen her mildere Meeresluft mitbringen. Am hartnäckigsten kann sich die Kaltluft dagegen noch im Südosten Deutschlands halten, doch zeitweise steigt die Schneefallgrenze auch hier in der Nacht zum Samstag auf teils über 1000 Meter an (Abb. 3), wobei von Westen her noch etwas Regen möglich ist.

Sichere Weiße Weihnachten in Deutschland gibt es dagegen in den Alpen in Lagen zwischen 1000 und 1500 Meter und darüber. Auch darunter wird man noch einiges an Schnee vorfinden, dessen Qualität zum Skifahren sich durch das Antauen allerdings verschlechtert (mehr Details im Wintersportwetter).

Höhere Alpen bieten gute Bedingungen
Auch die Alpen in der Schweiz und in Österreich bieten über die Weihnachtsfeiertage märchenhaftes Weiß sowie in höheren Lagen gute Wintersportbedingungen. Zudem macht sich von Westen her Hochdruckeinfluss breit (Abb. 4), so dass insbesondere in den Westalpen das Wetter zudem ruhig bleiben wird, für Wintersportfans seien daher insbesondere die Südalpen in der Schweiz empfohlen, in Höhen über 2000 Meter liegen zurzeit über 160 cm Schnee.

Westeuropa hat Schneearmut
Da zunächst atlantische Tiefausläufer mildere Luft mit Niederschlägen überwiegend als Regen bringen werden und vor allem im Südwesten Hochdruckeinfluss folgt, sieht es nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich mit Schnee eher schlecht aus. In der Prognose des ECMWF-Modells hat das Zentralmassiv über Weihnachten weniger Schnee als das Hochsauerland. In den Vogesen sieht es dagegen etwas besser aus.

Neben den Alpen kann man für Schneebegeisterte noch die Skigebiete Osteuropas empfehlen - durch die herankommende kältere Festlandsluft, die von Sibirien in Richtung Balkanhalbinsel gerichtet ist (Abb. 5), kam und kommt es in dieser Region auch häufiger zu Schneefällen. Damit empfehlen sich Tschechien und Slowenien ebenfalls als Ausflugsziel.