Schnee auf dem Weg
Kurz vor Weihnachten wird vielen von uns noch ein weißes Intermezzo beschert werden. Grund hierfür ist ein Tiefausläufer, der in der Nacht zum Dienstag auf Deutschland übergreift - das bedeutet vorübergehend weiße Landschaften, es bedeutet aber auch das erste größere Glätte-Ereignis dieser Wintersaison.
Tief "Joachim" schickt polare Luft
Denn nachdem das ehemalige Orkantief "Joachim" nun durchgezogen ist und sich über der Ostsee kaum noch weiter voran bewegt, befindet sich Deutschland in nordwestlicher Höhenströmung unter dem Einfluss polarer Luftmassen. Dieses ist zwar nicht die kälteste Luft, die wir bekommen können, sorgte aber schon am Montagmorgen vor allem zwischen Sauerland und Harz sowie in Alpennähe bis in tiefere Lagen für Glätte. Doch zunächst beruhigt sich das Wetter von Nordwesten her im Tagesverlauf.
Tiefausläufer bringt Schnee
Doch sieht es schon in der kommenden Nacht nach dem ersten großflächigen Schnee-Ereignis für die aktuelle Wintersaison 2011/2012 aus. Ursache hierfür ist ein Tiefausläufer im Bereich dieser polaren Meeresluft, in Abb. 2 bereits vor der Küste der Niederlande zu sehen. Diese so genannte Okklusion wird im Verlauf des morgigen Dienstags von West nach Ost über Deutschland hinweg schwenken (Abb. 3).
Dabei wird dieser Schnee zeitweise bis in das Flachland fallen, während nachfolgend von Westen her die Schneefallgrenze wieder steigen wird (Abb. 4). Die Neuschneemengen während dieser Phase liegen meist zwischen ein und sechs Zentimeter, in nördlichen Staulagen der Gebirge auch über 10 Zentimeter, ein Schwerpunkt ist hier das Sauerland (Abb. 5). Dabei ist verbreitet mit Glätte durch Schneematsch und damit schwierigen Straßenverhältnissen zu rechnen. Winterreifen sind selbstverständlich hier notwendig.
Noch Unsicherheiten im Detail
Zwischen den verschiedenen Vorhersagemodellen herrscht derzeit noch Unsicherheit darüber, wie schnell der Schnee im Laufe des Dienstags nach Osten vorankommt oder ob er überhaupt den Osten oder Nordosten Deutschlands erreichen wird (Abb. 6).
Dies hängt mit der eventuellen Entstehung eines kleinen Teiltiefs über der Nordsee zusammen, dessen Existenz und Stärke sehr unterschiedlich eingeschätzt wird. Dementsprechend ist auch nicht klar, wie stark der Wind nach Durchzug der Okklusion auffrischen wird. Auszugehen ist von starken bis stürmischen Böen in Küstennähe sowie nachfolgend vor allem im östlichen Deutschland.
Fazit:
Wer Dienstagmorgen zur Arbeit muss, sollte in der Westhälfte Deutschlands mehr Zeit einplanen, da es hier und da durch die Schneeglätte zu Verzögerungen kommen dürfte, Winterreifen sollten spätestens jetzt aufgezogen sein. Für den Rest Deutschlands könnte dann die Nacht zum Mittwoch noch einmal hier und da neue Schneeglätte bringen. Wintersport-Freunde freuen sich indes über bessere Bedingungen ab Mittelgebirgslagen.