Bilanz vom Orkan
Orkan "Joachim" brachte seit Freitag Morgen vor allem im Südwesten Deutschland heftigen Sturm und Böen von über 160 km/h. Zahlreiche Bäume knickten um (Abb. 1), doch das befürchtete Chaos blieb in Deutschland Gott sei Dank aus.
Orkan zog von Frankreich nach Deutschland
Das Orkantief "Joachim" befand sich am Donnerstag, den 15.12.2011 noch vor der Westküste Frankreichs (Abb. 2) und zog unter Verstärkung in der Nacht zum Freitag, den 16.12.211 vom Atlantik direkt über Frankreich (Abb. 3). Dabei kam es vor allem an der Küste zu heftigen Orkanböen von über 130 km/h.
Bereits in den Morgenstunden wurde der Südwesten Deutschlands erreicht, wobei es vor allem im Schwarzwald, Pfälzer Wald und den Alpen heftig stürmte. Böen bis 180 km/h (Abb. 4), z.B. auf der Zugspitze, hatten umgerissene Bäume, Schneeverwehungen und das damit verbundene Verkehrschaos zur Folge. Doch die befürchteten Verwüstungen, wie sie Orkan "Kyrill" im Januar 2007 brachten, blieben Gott sei Dank aus.
"Joachim" zog über Mitteldeutschland über die Ostsee ab
Im Verlauf des Freitags zog der Orkanwirbel (Abb. 5) über Mitteldeutschland zur Ostsee, das Zentrum lag dabei nördlicher, etwa vom nördlichen NRW über Südniedersachsen bis hin zur Altmark (Abb. 6). Mit teils unter 960 hPa war das vielerorts der niedrigste je gemessene Luftdruck seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dabei kam es auf den Bergen der Mittelgebirge zu Orkanböen von über 120 km/h (Abb. 7 und 8), aber auch im Flachland wurden teils schwere Sturmböen (Windstärke 10) registriert. Mit dem Sturm kam auch kältere Luft, so dass der Regen zunehmend in Schneeregen und Schnee überging, allerdings reichte das nur in den höchsten Bergen für Neuschneezuwachs. In den tieferen Lagen wurde es zwar kurzzeitig weiß, doch schon heute morgen war der Schnee größtenteils wieder weggetaut.
Wie geht es weiter?
Der Sturm zieht heute über die Ostsee ab und so sieht es am 4. Adventswochenende gar nicht so schlecht aus. Trotz einiger Wochen zeigt sich auch die Sonne und vereinzelt sind Regen- oder Schneeregenschauer möglich. Die Tendenz für die Weihnachtswoche geht dann aber leider wieder in Richtung Milderung (Abb. 9) - die Chancen für Weiße Weihnachten sind vor allem im Flachland nicht sehr gut.