Weltwetter-Übersicht

Diese Woche mit Blick auf die heftigen Regenfälle im Mittelmeerraum. In Vorderasien wird es kalt.

Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Mittwoch. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns einige Regionen genauer an.

  1. Mittelmeerraum
    Seit Tagen berichten wir an dieser Stelle schon über die verheerenden Regenfälle in Südfrankreich und Norditalien, bei denen es zu schweren Überschwemmungen mit Todesopfern gekommen ist. Nach wie vor bleibt die Lage sehr angespannt, denn das Tiefdruckgebiet "Rolf" (Abbildung 2) liegt mit seinem Zentrum über dem Golf von Genua und sorgt für anhaltenden Starkregen. So ist in den letzten 24 Stunden besonders in den Staulagen der französischen Seealpen teils sintflutartiger Regen gefallen (vgl. Abbildung 3). In Seillans kamen dabei unglaubliche 483,5 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden zusammen. Diese Menge entspricht in etwa dem durchschnittlichen Jahresniederschlag von Halle an der Saale. Auch die benachbarten Stationen registrierten Mengen weit über 300 Liter pro Quadratmeter.

    Bei solchen intensiven Regenfällen innerhalb kürzester Zeit können sich kleine Bäche in reißende Flüsse verwandeln und zum Teil großen Schaden anrichten. Wie aus dem Extreme Forecast Index für den Niederschlag hervorgeht, werden bis zur Mitte der neuen Woche immer noch positive Anomalien angezeigt, also positive Abweichungen vom Normalwert. Allerdings handelt es sich bei der Abbildung um den aufsummierten Wert bis einschließlich kommenden Donnerstag. Mit welchen Regenmengen man dabei noch so ungefähr rechnen muss, zeigt die ECMWF-Vorhersage in der Abbildung 4. Hier wird die Summe bis Freitag prognostiziert. Bis knapp 200 Liter pro Quadratmeter sind örtlich immer noch möglich.
     
  2. Asien
    In der Abbildung 1 sticht besonders ein dunkelblauer Fleck über Vorderasien ins Auge. Kurzum: Hier kühlt es sich im Laufe der neuen Woche deutlich ab, so dass die Temperaturen extrem vom Normalwert abweichen. Der Grund dafür ist das ausgeprägte Hochdruckgebiet über Westrussland (Abbildung 5), das an seiner Ostflanke polare Luft weit nach Süden führt. Verstärkt wird dieser Kaltluftvorstoß noch durch Tiefdruckgebiete, die sich östlich des Hochs befinden. Vielerorts kommt es regelrecht zu einem Temperatursturz, wie beispielsweise im usbekischen Buxoro. Unser Ortewetter prognostiziert dort zu Beginn der neuen Woche Nachtfrost und Schneefälle. Während dort heute noch Höchstwerte von 19°C erwartet werden, liegen wir bereits am Montag tagsüber nur noch bei 6°C.