Polarlichter zu sehen?

Nach einem Sonnensturm waren auch in Deutschland Polarlichter zu sehen - und kommende Nacht?

Polarlichter - Für Deutschland ein eher seltenes Ereignis. Nach einem unerwartet starken Sonnensturm, der am 24. und 25. Oktober das Erdmagnetfeld erreichte, konnte man sie vor allem nach Norden hin bewundern. Wie stehen die Chancen in der kommenden Nacht?

Am 21. Oktober, etwa um 3:30 Uhr MESZ, kam es zu einem so genannten Masseauswurf (Coronal Mass Ejection = CME) der Sonne. Diese Sonneneruption wurde von der NASA festgehalten. Im folgenden Video ist gut zu sehen, wie Masseteilchen in den Weltraum hinausgeschleudert wurden:

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Am 24. und 25. Oktober erreichten die Teilchen dann das Erdmagnetfeld, deutlich zu sehen anhand der Messdaten des ACE Satelliten, unserem "Außenposten" im All in Entfernung von etwa 1,6 Millionen Kilometer von der Erde in Abb. 2 als auch von einigen GOES Satelliten der NASA in Abb. 3. 

Polarlichter auch in Deutschland
Allerdings waren Satelliten- oder sonstige Messungen gar nicht notwendig um zu erkennen, dass sich am Erdmagnetfeld etwas tut. Viele im Norden der USA und vor allem in Kanada filmten und freuten sich über dieses Ereignis, in den Medien gab es großes Interesse an den farbigen Polarlichtern, die nachts am Himmel zu sehen waren.

Aber selbst in Deutschland konnten einige vor allem in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober 2011 einen meist rötlich leuchtenden Himmel erkennen. Am häufigsten in Norddeutschland, aber auch südwärts bis nach Franken gibt es Berichte von Polarlichtsichtungen. Hier ein Video vom Abend des 24. Oktobers:

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Seit März berichten wir in mehreren Wetternews über Polarlichter. Wieso sind diese auch für Meteorologen so wichtig? Abgesehen davon, dass sie eine beeindruckende Himmelserscheinung sind, zeigen sie auch, dass die Sonne aus einem langen Schlaf erwacht ist. 

In den vergangenen Jahren gab es eine ungewöhnlich lange Zeit der Ruhe auf der Sonnenoberfläche. Diese Ruhephasen sind daran zu erkennen, dass über längere Zeit keine Sonnenflecken auftreten. Dies sind dunkle Stellen, da dort weniger sichtbares Licht ausgestrahlt wird. Je zahlreicher und je größer die Sonnenflecken sind, desto aktiver ist die Sonne. 

Auch wenn die genauen Zusammenhänge noch nicht erforscht sind, hat die Sonnenaktivität einen großen Einfluss auf unser Klima. Es wird vermutet, dass schwankende Sonnenaktivität auch mit Kälte- und Wärmeperioden in der Geschichte unserer Erde zusammenhängt.

Polarlichter zu sehen?
Doch wer das Naturschauspiel verpasst hat: Haben wir noch eine Chance, Polarlichter zu sehen? Gegenwärtig hat sich die Sonnenoberfläche vorübergehend beruhigt, sodass auch am Erdmagnetfeld in den kommenden Tagen Beruhigung zu erwarten ist. Dennoch gibt es in der kommenden Nacht noch im Norden Deutschlands die Chance auf rötlich schimmernden Himmel (Abb. 4). Und sollte sich nicht Nebel oder Hochnebel bilden, spielt auch das Wetter dabei vielerorts mit (Abb. 5). Nur im Osten Deutschlands sorgen Ausläufer des Tiefs Meeno noch für dichte Wolken und letzten Regen.

Zum Schluss noch eine Aufnahme von der Weltraumstation ISS aus, das in beeindruckenden Bildern auch die Polarlichter am 18. Oktober 2011 zeigt:

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