Zeit der Zugvögel

Vogelfreunde sollten derzeit den Himmel gut beobachten, Millionen Zugvögel kommen und gehen

Wer den Himmel in diesen Tagen genau beobachtet hat, der hat vielleicht hier und da die typisch spiegelverkehrte "1" sehen können. Die Formation, in der ein Großteil der Zugvögel über den Himmel zieht. Um diese Zeit ist die Aktivität über Deutschland besonders hoch.

Dabei haben wir es sowohl mit ankommenden, abreisenden oder nur rastenden Zugvögeln auf dem Weiterflug zu tun. Zu Letzteren gehören die Kraniche (Abb. 2). Sie wurden in den letzten Tagen vermehrt auf den Halden des Niederrheins, vor allem aber zwischen Ostseeküste und der Lausitz, typischen "Raststätten" dieser Langstreckenflieger, gesehen. Sie gehören zu den Langstreckenziehern, die im Herbst von Skandinavien zwischen September und November in Mitteleuropa rasten, um dann vor allem in Südspanien, vereinzelt auch in Nordafrika zu überwintern. Hier einige große Formationen, die über Deutschland am 07.11.2010 gesehen wurden:

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In Deutschland befinden sich die meisten Kraniche Mitte Oktober. Aber auch sonst ist so einiges an Zugvögeln am Himmel zu sehen. Denn neben den Durchreisenden gibt es auch die Zugvögel, die bei uns zu Gast im Sommer waren und jetzt nach Süden ziehen. Es gibt aber auch andere, die uns aus Skandinavien oder auch Sibirien besuchen, um hier zu überwintern, zum Beispiel die Silberreiher (Abb. 3) oder Gänse (Abb. 4). Sie zählen zu den Mittelstreckenziehern.

Störche nutzen Thermik
Die Langstreckenzieher, die sich in Deutschland im Sommer aufgehalten haben, haben bereits ihren weiten Weg nach Afrika, teils über den Äquator hinweg, angetreten und sind so gut wie gar nicht mehr zu sehen. Zu ihnen gehören die Mauersegler (Abb. 5) und Weißstörche (Abb. 6). Diese beiden Zugvogelarten sind Segler. Sie nutzen dabei die Thermik aus, um ihre langen Strecken zurückzulegen.

Mit Thermik bezeichnet damit die aufsteigende Luftbewegung, die sich aufgrund der Aufheizung der Erdoberfläche durch die Sonne ergibt. Der Sonnenstand ist in unseren Breiten jedoch bereits so niedrig, dass die Thermik kaum noch ausreichend ist. Übrigens müssen diese Zugvögel daher auch das Mittelmeer umfliegen, da nur über dem Festland genügend Thermik entsteht. Daher gibt es bei den Weißstörchen eine Westroute über Gibraltar und eine Ostroute über den Bosporus (Abb. 7).

Aktuelle Vogelbeobachtungen können (Hobby-)Ornithologen übrigens auch bei naturgucker.de nachvollziehen oder selbst einstellen.