"Vergessene" Hurrikane
Dabei bleiben sie, was sie sind: Gefährliche tropische Stürme, die nicht selten sogar Hurrikanstärke erreichen. Da sie allenfalls die Schifffahrt gefährden, finden sie oft keine Erwähnung in den Medien. Dieser Beitrag ist dem Tropischen Sturm "Philippe" gewidmet, der sein Dasein einsam auf dem Atlantik fristet.
Wahrscheinlich heute Hurrikan der Kategorie 1
Der tropische Sturm "Philippe" entstand bereits um den 22. September vor der westafrikanischen Küste aus einer sog. tropischen Depression, ein aus Schauern und Gewittern bestehendes Tiefdruckgebiet. Am 24. September wurde "Philippe" zum "Tropischen Sturm" ernannt und zog auf einem westlichen bis nordwestlichen Kurs auf den nordamerikanischen Kontinent zu. Am heutigen Freitag soll "Philippe" laut Prognosen (Abb. 3) Hurrikanstärke erreichen, es wäre der 5. dieser Saison. "Philippe" wird aber höchstens kurzzeitig als Hurrikan klassifiziert werden, da in seinem Umfeld "ungünstige" Höhenwinde herrschen, so dass er sich wahrscheinlich wieder abschwächen wird. Zudem soll er nach Nordosten abdriften und kommt somit in Gebiete mit niedrigeren Wassertemperaturen. Auch dieser Umstand ist ein wesentlicher Beitrag dazu, dass dem Sturm der Energienachschub ausgeht und die Windgeschwindigkeiten sinken (Abb. 4).
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Anzahl der Hurrikane dieses Jahr noch nicht außergewöhnlich
"Philippe" soll am heutigen Freitag Windgeschwindigkeiten zwischen 120 und 140 km/h erreichen, was vergleichsweise einem "fetten" Orkantief in unseren mitteleuropäischen Breiten gleich käme- allein deswegen ist er schon erwähnenswert. Der Sturm ist der 17. der diesjährigen Saison. Zum Vergleich: Durchschnittlich treten ca. 9 bis 12 tropische Stürme auf, von denen 5 bis 7 Hurrikanstärke erreichen. Die Anzahl der tropischen Stürme ist somit bereits überdurchschnittlich, jene der Hurrikane ist dieses Jahr aber noch nicht außergewöhnlich, was sich aber noch ändern kann. Bis weit in den November hinein herrschen "gute" Bedingungen auf dem Atlantik für die Entstehung von Hurrikanen.
Womöglich bald als "normales" Tiefdruckgebiet bei uns
Da die Prognosen zeigen, dass "Philippe" kein Land erreichen wird, geht er wohl als ziemlich unbeachtet in die Statistik ein. Womöglich taucht er aber in einigen Tagen doch noch bei uns in den Medien auf, wenn er durch die Westwindzone bei uns als "normales" Tiefdruckgebiet ankommt.