Weltwetterübersicht
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns die Entwicklung in Japan und Europa an.
Japan
Das Land der aufgehenden Sonne kommt scheinbar nicht zur Ruhe. Auch Monate nach dem Erdbeben, des Tsunamis und den dramatischen Folgen beider Unglücke kann sich Japan nicht in Sicherheit wiegen. Weiterhin kommt es in unregelmäßigen Abständen zu kleineren Erdstößen. Ebenso meint es auch das Wetter nicht besonders gut mit den Japanern. In der neuen Woche erwarten wir teils ergiebige Niederschläge, diese stehen in Verbindung mit dem Taifun ROKE. Der Taifun befindet sich derzeit über der Philippinischen See und zieht weiter nordwärts in Richtung japanisches Festland. Nach aktuellen Berechnungen soll der Taifun am Dienstag bzw. am Mittwoch die südlichen Präfekturen Wakayama, Mie und Aichi erreichen. Das Zentrum des Taifuns wird wahrscheinlich knapp vor dem Festland weiter nach Nordosten ziehen. Von den potentiellen Niederschlägen werden dennoch viele Regionen betroffen sein.
In Japan leben die meisten Bewohner in Küstennähe, das zentrale Bergland ist nur bedingt siedlungsgeeignet. Im Vorfeld des Taifuns werden besonders im Süden und Osten Japans Sturmfluten befürchtet. Wellenspitzen von drei bis sieben Meter Höhe sind an der Südküste nicht ausgeschlossen. Erst zum Freitag soll sich der Sturmwirbel weit genug von Japan entfernt haben. Ein weiterer Taifun liegt nicht weit von ROKE, der Taifun mit dem Namen SONCA wird voraussichtlich noch frühzeitig vor der japanischen Südküste nach Osten abgelenkt und daher keine große Unwettergefahr hervorrufen.
Europa
Heute sind vor allem in Teilen Deutschlands, Polens, Tschechiens sowie im Alpenraum und in Norditalien regional unwetterartige Niederschläge möglich. Im Satellitenbild ist die markante Wolkenschleppe gut zu erkennen. Innerhalb weniger Stunden sind lokale Regenmengen von über 40 Liter pro Quadratmeter möglich. Schon in der Nacht zum Sonntag gab es auch in Deutschland teils ergiebige Niederschläge.
In der neuen Woche verlagern sich die Regenschwerpunkte zum Teil nach Skandinavien sowie in den Adriaraum. Entlang der östlichen Adriaküste werden am Montag und Dienstag lokal sehr hohe Regenmengen erwartet. Erdrutsche, Überschwemmungen und Schäden in der Infrastruktur sind nicht ausgeschlossen. Am Mittwoch sind in Griechenland und nachfolgend auch in der Türkei Unwetter möglich. Diese Abweichungen vom Normalwert sind in den Niederschlagskarten auffindbar. Erst zum Freitag schwächen sich die Auffälligkeiten im Niederschlag, der Temperatur und im Windfeld deutlich ab.