Weltwetterübersicht
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Mittwoch. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns heute einige Regionen etwas genauer an.
- Mittel-/Nordamerika
Zunächst richten wir unseren Blick auf den Golf von Mexiko und die Küstenregionen der US-Bundesstaaten Louisiana und Mississippi. An dieser Stelle wurde bereits am Vortag in unseren Wetternews von Tropensturm "Lee" berichtet, der in den folgenden Tagen landeinwärts zieht und für schwere Sturmböen und Überschwemmungen sorgen könnte. Das Sturmfeld ist anhand der EFI-Karte in der Abbildung 2 gut erkennbar und zeigt eine deutlich positive Abweichung vom Normalwert. Auch die erwarteten und mitunter unwetterartig ausfallenden Regenfälle werden durch den Extreme Forecast Index in der Abbildung 3 dargestellt. Örtlich werden bis zu 500 Liter Regen pro Qudaratmeter erwartet, wodurch Flüsse über die Ufer treten und zu Überschwemmungen führen könnten. In New Orleans und weiteren Regionen herrscht Notstand.
Einige hunderte Kilometer weiter östlich ist in Abbildung 4 ein weiteres markantes Sturmfeld zu erkennen. Dabei handelt es sich um den Hurrikan "Katia", der noch weit über dem offenen Meer liegt, aber mit seiner Zugrichtung Kurs auf die Ostküste der USA hält. Aktuellen Modellberechnungen zufolge wird er aber voraussichtlich nach Norden abdrehen und das Festland weitestgehend verschonen.
- Asien
Der Tropensturm "Talas", der in den letzten Tagen über Japan hinweg gezogen ist, hat an Kraft verloren und wurde demnach auf ein tropisches Tief zurückgestuft. Die EFI-Karte in der Abbildung 2 zeigt zunächst noch positive Anonmalien in der Region, doch bereits zu Beginn der neuen Woche wird sich das Tief und demzufolge auch der Wind weiter abschwächen.
- Europa
Das Wetter in Mitteleuropa wird in der neuen Woche von einem Tief bestimmt, das mit seinem Zentrum über Nordeuropa liegt. Somit gelangt kühle und feuchte Meeresluft zu uns, wodurch es etwas zu kühl für die Jahreszeit wird (vgl. Abbildung 5). Zudem stellt sich wechselhaftes und zeitweise windiges Schauerwetter ein (vgl. Abbildung 2 und 3).
- Arktis
Auffällig bei den Temperaturanomalien sind die positiven Abweichungen über der Barentssee, Karasee und Laptewsee. Hier kann sich im Verlauf der neuen Woche ein Hochkeil weit nach Norden ausdehnen, so dass wärmere Luft in die Regionen strömt. Dies kann sich positiv auf die Meeresoberflächentemperatur auswirken, so dass die Neueisbildung im Herbst evtl. etwas verzögert wird.