Tropensturm "Lee"
Im Golf von Mexiko konnte sich der Tropensturm "Lee" bilden, der in den nächsten Tagen die US-Bundesstaaten Louisiana und Mississippi bedroht. Es wurden bereits 169 Ölplattformen geräumt und die Küstenregion rund um New Orleans rüstet sich für Überschwemmungen, die durch "sintflutartige Regenfälle" auftreten könnten.
New Orleans ruft Notstand aus
Angesichts des erwarteten Tropensturms rief der Bürgermeister von New Orleans am Freitag den Notstand aus, um schnellere Vorbereitungen treffen zu können. Bei dem Gedanken an Überschwemmungen in New Orleans fällt einem sofort Hurrikan "Katrina" ein, der im Jahr 2005 die Stadt heimsuchte und rund 80 Prozent der Stadtfläche überflutete. Beim derzeitigen Tropensturm "Lee" gehen die Behörden allerdings nur von leichten Überschwemmungen aus, die das Stadtgebiet betreffen könnten.
"Lee" liegt derzeit mit seinem Zentrum unmittelbar vor der Küste Louisianas und wird laut Vorhersage des National Hurricane Centers am Samstagabend auf das Festland übergreifen (vgl. Abbildung 1). Dabei werden schwere Sturmböen bis knapp 100 Kilometer pro Stunde erwartet. Die Abbildung 2 zeigt sehr schön das Zentrum des Tropensturms und das dazugehörige Sturmfeld am Samstagabend.
"Sintflutartige Regenfälle"
Insgesamt verlagert sich das tropische Tiefdruckgebiet nur langsam landeinwärts, so dass es über mehrere Tage teils unwetterartig regnen kann. Vermutlich schwächt sich "Lee" erst zum Dienstag hin über dem US-Bundesstaat Alabama ab. Die Abbildung 3, die unseren Profikarten entnommen ist, zeigt in diesem Zusammenhang die prognostizierte Niederschlagsmenge des amerikanischen Modells GFS am kommenden Montag. Achtung: Die Menge bezieht sich hier lediglich auf einen Zeitraum von drei Stunden. Innerhalb des Tiefdruckgebiets sind Zellen eingelagert, die innerhalb kurzer Zeit für unwetterartige Regenfälle sorgen und dementsprechend Überflutungen verursachen können. Meteorologen des US-Wetterdienstes zufolge könnten im gesamten Zeitraum in einigen Regionen bis zu 50 Zentimeter Regen fallen, was 500 Liter pro Quadratmeter entspricht.
Hurrikan "Katia"
Nach "Irene" ist über dem Atlantik schon der nächste Hurrikan unterwegs, dessen Zugbahn in den nächsten Tagen noch recht unsicher ist. Noch befindet sich der Hurricane "Katia" weit über dem offenen Meer und bedroht noch kein Land (Abbildung 4). Die Möglichkeit besteht, dass "Katia" der US-Ostküste in den nächsten Tagen bedrohlich nah kommt. Die meisten Berechnungen zeigen jedoch, dass der Hurrikan eher nach Nordosten abdreht und über dem Meer bleibt.