Weltwetterübersicht
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Donnerstag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns heute einige Regionen etwas genauer an.
- Asien/Pazifik
Beginnen wir diesen Sonntag mit dem Taifun "Mufia", der sich derzeit über das Gelbe Meer nordwestwärts verlagert und voraussichtlich am Montag auf das chinesische Festland trifft (Abbildung 2). Dabei drohen heftige Regenfälle und Überschwemmungen an den Nordküsten des Gelben Meeres sowie in der Metropole Shanghai. Auch wenn der Wirbelsturm seine volle Kraft über dem Meer entfaltet, sind die Küstenregionen besonders von Überschwemmungen durch Wellenschlag gefährdet.
Rund 1000 km weiter östlich und demnach ebenfalls auf dem Westpazifik folgt ein zweiter tropischer Wirbelsturm, der Taifun W12 "Merbok". Von ihm geht allerdings keine Gefahr aus, da er nach Norden abdriftet und sich über dem Nordpazifik schließlich abschwächt. Auch der EFI für den Wind (Abbildung 3) zeigt sehr deutlich die beiden Wirbelstürme und deren Entwicklung über dem Westpazifik. Demnach sollte sich der Taifun "Mufia" durch den Übergriff auf das Festland bereits in der ersten Wochenhälfte stark abschwächen. Der Taifun "Merbok" zieht unter Abschwächung nach Norden.
Das nachfolgende Video zeigt eine Animation von Satellitenbildern im Zeitraum vom 04.08. bis zum 06.08.2011.
###YOUTUBE### - Europa
Ein Blick auf den EFI für die Temperatur in Abbildung 1 zeigt eine deutlich negative Abweichung über weite Teile Europas hinweg. An dieser Stelle soll auf die Wetternews von gestern verwiesen werden, in der auf die bevorstehende kühle Woche genauer eingegangen wird.
Es wird jedoch nicht nur kühl, sondern teilweise auch stürmisch, so sind anhand der Abbildung 3 positive Windanomalien erkennbar. Ein Indiz für wechselhaftes und herbstlich anmutendes Schauerwetter.
- Nord- und Mittelamerika
Auch in der neuen Woche bleibt die Hitzewelle im Mittleren Westen der USA ein Thema. Die Abbildung 4 zeigt dabei die Höchstwerte von Samstag, den 06.08.2011. Verbreitet wurden dabei Temperaturen über 40 Grad gemessen. Beachtlich sind unter anderem auch die Taupunkte, ein Indiz für den Feuchtegehalt in der Luft. So zeigt die Abbildung 5 in der Osthälfte Taupunkte über 25°C. Zwar liegt dort nicht der Schwerpunkt der Hitze, dennoch treten Lufttemperaturen von Werten um 30°C auf und daher herrscht in weiten Teilen Nord- und Mittelamerikas eine große Schwüle.
In den Folgetagen schwächt sich die Hitzewelle etwas ab (Abbildung 6), doch Werte weit über der 30-Grad-Marke bzw. an die 40 Grad sind nach wie vor möglich, wie beispielsweise im texanischen Abilene.