Tornado in Südostrussland

Das Wetter spielt verrückt. Jetzt wurde eine Region von einem Tornado getroffen, die dort an sich untypisch sind.

In den späten Nachmittags- bzw. frühen Abendstunden des 31.07.2011 konnten Anwohner der Stadt Blagoweschtschensk im Südosten Russlands einem nicht alltäglichem Spektakel beiwohnen. Ein Tornado wütete dort und riss eine Schneise der Verwüstung durch die Stadt an der Grenze zu China (Abb. 1). Der Wirbelsturm wütete 13 Minuten lang und tötete dabei einen Menschen. Dutzende Menschen wurden verletzt, so der Sprecher der Stadtverwaltung, Denis Koslow, am Montag. Rund 150 Bäume habe der Sturm ausgerissen, über 100 Häuser und andere Gebäude abgedeckt und 150 Autos von den Straßen geweht. Rund 10.000 Menschen seien ohne Strom. Dabei seien laut Koslow mehr als zwei Millionen Euro Schaden entstanden. Tornados seien in der Region "äußerst selten", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

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Ausgangslage
Tornados sind in dieser Region sehr selten, doch war die Ausgangslage für die Wettersituation verantwortlich. In den Tagen zuvor gab es, wie bereits in unseren News vom 26.07.2011 beschrieben, in dieser Region eine Hitzewelle mit Temperaturen um 30°C (Abb. 5), örtlich auch darüber, was dort doch recht ungewöhnlich ist. Am Sonntag wurde vom Gelben Meer her Feuchtigkeit in die Region gebracht (Abb. 2,3 und 4), so dass das Potential für schwere Gewitter vorhanden war. Außerdem musste es eine ausreichende Windscherung mit der Höhe gegeben haben. D.h. der Wind musste stark mit der Höhe zugenommen und sich gleichzeitig die Windrichtung geändert haben.

Entwicklung
Auch in den nächsten Tagen wird erwartet, dass sich feuchte und sehr warme Luft mit Temperaturen über 30°C von Nordchina her in die Region transportiert wird. So herrscht eine Luftmassen vor, in der es zu weiteren Unwettern kommen kann.