Weltwetterübersicht
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns heute die Entwicklung in Europa und Mittelamerika etwas genauer an.
In Europa zeigt sich der Sommer 2011 besonders im zentralen sowie östlichen Mittelmeerraum von seiner guten Seite. Langanhaltender Hochdruckeinfluss garantiert in diesen Regionen reichlich Sonne und kaum Niederschlag. Allerdings herrscht bei Höchstwerten zwischen 30 und 40°C vielerorts die höchste Waldbrandwarnstufe. Maximalwerte um 35°C, über einen längeren Zeitraum hinweg, führen zwangsläufig zu Abweichungen vom Klimamittel. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es von Italien, über die Adria hinweg bis nach Zypern derzeit leicht zu warm ist.
Nicht wirklich sommerlich sieht die Prognose für den Nordwesten Europas aus. Im Bereich atlantischer Tiefdruckwirbel gelangt mit nördlicher Strömung recht kühle Luft in den Raum der Britischen Inseln. Diese kühle Meeresluft wird in kurzen Schüben auch immer mal wieder bis nach Deutschland transportiert. Aktuell ist es in Teilen Skandinaviens leicht zu warm, allerdings wird sich auch dort in den nächsten Tagen eine deutlich kühlere Luftmasse etablieren. Somit geht die Berg- und Talfahrt des Sommers nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Regionen Europas weiter.
Auffällige Niederschlagsereignisse erwarten wir schon in der kommenden Nacht in Teilen Deutschlands. Vor allem in Mittel- und Ostdeutschland kann es bis zum frühen Montag ergiebige Regenmengen geben, örtlich sind 10 bis 20 Liter in kurzer Zeit möglich, im extremen Fall können auch über 50 Liter innerhalb von nur 6 Stunden fallen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass es kleinere Flüsse und Bäche sowie Abflüsse dann nicht mehr schaffen die Wassermassen zu beseitigen. Da das Regengebiet schauerartig verstärkt daherkommt, ist auch mit eingelagerten Gewittern zu rechnen. Am Montag wird sich das Niederschlagsgebiet nach Polen verlagern und dort für intensive Regengüsse sorgen. Schon am kommenden Mittwoch bringt ein neuer Tiefdruckwirbel wieder wechselhaftes, teils auch regenintensives Wetter nach Deutschland. Genauere Informationen erhalten Sie zeitnah auf unserer Homepage.
Mittelamerika
Über Mittelamerika treffen derzeit zwei Luftmassen aufeinander. Beim Verwirbeln von kühler und sehr warmer Luft können sich kleinräumige Tiefdruckgebiete bilden. Es werden teils sehr intensive Regenfälle erwartet. Vor allem in den Staulagen der Bergketten in Panama und Costa Rica sind innerhalb der nächsten Woche insgesamt 100 bis über 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter möglich. Somit sind lokale Überschwemmungen, Unterspülungen von Fahrbahnen und Gleisanlagen sowie teils erhebliche Ernteverluste zu befürchten.
Am kommenden Sonntag folgt die nächste Weltwetterübersicht.