Hurrikan-Saison

Im westlichen Atlantik hat es mit 'Arlene' den ersten so genannten Tropischen Sturm der Saison gegeben.

Die Überschrift ist nicht ganz korrekt. Denn der tropische Sturm "Arlene" hat es nicht bis zum "Hurrikan" geschafft, sondern blieb "nur" ein "tropischer Sturm". Dennoch war es das erste Sturmsystem der diesjährigen Hurrikansaison auf dem Atlantik.

Hurrikansaison beginnt im Juni
Ein tropischer Sturm bzw. Hurrikan lebt in erster Linie von warmem Wasser, denn dieses liefert in Form von Wärme viel Energie. Die Hurrikansaison beginnt, wenn die Wassertemperatur auf dem Atlantik rund 26°C angenommen hat. Wie Abb. 1 zeigt, ist das mittlerweile im Bereich der Südostküste der USA der Fall.

Und dass "Arlene" keinesfalls zu früh kommt, bestätigt Abb. 2. Im statistischen Mittel beginnt die Hurrikansaison auf dem Atlantik im Juni und endet Ende November. Bis dahin gibt es durchschnittlich 11 Stürme, davon rund 6 Hurrikans, wobei es davon in etwa 2 bis zur Kategorie 3 oder höher auf der 5-stufigen Saffir-Simpson-Skala schaffen.

September ist Hauptmonat der Hurrikansaison
Die meisten Stürme treten zum Ende des Hochsommers auf, wenn die Wassertemperatur auf dem Atlantik am höchsten ist. Besonders der September hat sich in der Klimatologie als der Hurrikanmonat schlechthin herauskristallisiert (Abb. 3).

Warum werden die USA besonders von Hurrikans bedroht?
Die atlantischen Stürme entstehen in der Regel weit vor der Küste der USA, nämlich vor der Westküste Afrikas, wo Gewittercluster unter dem Einfluss der Corioliskraft in Rotation geraten und zu einem eigenständigen Tief werden, der sog. "tropischen Depression".

Diese werden durch starke Ostwinde auf die Küste der USA zugetrieben, wobei sie über dem Atlantik bei bestimmten Wasser- und Windverhältnissen zu gefährlichen Hurrikans heranwachsen können. Abb. 4 zeigt typische Zugbahnen der Stürme im Hauptmonat September. Demnach sind besonders die karibischen Inseln, die Südostküste der USA sowie die Anrainerstaaten rund um den Golf von Mexiko von den Hurrikans bedroht. Anschließend nehmen sie einen nordöstlichen Kurs ein, auf dem sie in die Westwindzone gelangen und als "normales" Tiefdruckgebiet Europa erreichen können. 

Tropischer Sturm "Arlene"
Die diesjährige Sturmsaison begann mit dem tropischen Sturm "Arlene". Dieser entstand im Golf von Mexiko am 28. Juni und verstärkte sich bis zum 30. Juni, wo er auf die Ostküste Mexikos traf (Abb. 5). In Spitzen haben die Böen 104 km/h geschafft, lediglich 14 km/h "zu wenig", um den Sturm als Hurrikan der Kategorie 1 heraufzustufen (Abb. 6). Der "Landfall" geschah schließlich am vergangenen Freitag, den 1.Juli, wobei sich "Arlene" rasch abschwächte und als "normales" Tiefdruckgebiet geführt wurde. Dennoch: Die Hurrikansaison 2011 hat begonnen.