Tödliche Tropenstürme
Die Überreste zweier Tropenstürme halten noch immer den Südosten Asiens in Atem.
Am Wochenende befand sich die so genannte Tropische Depression "Meari" südwestlich der Koreanischen Halbinsel, während sich die Überreste des Zyklons "Haima" im Norden von Laos aufhalten (Abb. 1).
Tropentief "Meari" (Abb. 2) schwächt sich weiter ab, da es sich nun über kälterem Meerwasser befindet, während die Windscherung in seinem Bereich zunimmt, also die Änderung des Windes mit der Höhe, beides Bedingungen, die zur Abschwächung eines Tropensturms beitragen. Dennoch brachte es noch reichlich Niederschläge in den Norden und Osten der Philippinen am Donnerstag und Freitag, dann weiter nördlich in Richtung Taiwan am Samstag.
In Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, wurden bei Durchzug des Systems mehr als 100 mm Niederschlag gemessen, zusammen mit stürmischen Böen bis 65 km/h. Mehr als 300.000 Philippinen sind durch die jüngsten Überflutungen betroffen, mindestens 15 Menschen gelten als vermisst. Über 50 Flüge wurden von Manila aus gestrichen wegen der Wetterbedingungen, auch mehrere Häfen wurden wegen der Regenfälle, starken Winde und wegen des hohen Seegangs gesperrt, in Ulsan, Südkorea, fielen 178 mm Regen, von dieser Region werden 13 Menschen als tot oder vermisst gemeldet, erst im Laufe des heutigen Tages werden auch die letzten kräftigen Regengüsse in dieser Region aufhören. Anders jedoch Japan; hier sind durch Ausläufer des Systems noch einmal kräftige Regengüsse in der Mitte und im Norden der Hauptinsel, wo auch Fukushima liegt, möglich (Abb. 3).
Gleichzeitig ist der ehemalige Zyklon "Haima" mittlerweile ein tropisches Tiefdruckgebiet und hat den Status eines tropischen Sturms verloren, nachdem er in Vietnam an Land ging. Auch hier kam es gebietsweise zu enormen Niederschlägen (Abb. 4). In Thanh Hoa fielen in den vergangenen Tagen mehr als 250 mm Regen, das sind etwa 40% des durchschnittlichen Jahresniederschlags von Berlin. Auch im Süden Chinas stürzten die Wassermassen vom Himmel, hier herrschte bereits zuvor seit Wochen eine Flutkatastrophe.
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Durch die Regenmengen kam es zu weiteren Überschwemmungen, im Norden Vietnams werden mindestens sieben Menschen als getötet oder vermisst gemeldet, 5.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, 900 Gebäude wurden zerstört. Danach zog der kräftige Regen weiter in den Norden von Laos. In Phonhong fielen in 24 Stunden von Samstag auf Sonntag 203 mm Niederschlag. Hier, in Indochina, wird es gebietsweise noch kräftige Regengüsse geben, während sich Tief "Haima" vor Ort abschwächt.