Weltwetter-Vorhersage

Monsunregen in Indien, extreme Feuergefahr im Südosten der USA, Sturm in Australien - Die Weltübersicht

Das Wetter in seiner Vielfalt hat weltweit täglich Interessantes, aber auch Gefährliches für uns. Wir halten jeden dabei jeden Sonntag unsere Augen besonders weit für Letzteres geöffnet. Hier die markantesten Regionen, die in den kommenden Tagen in den Augen behalten zu sind:

Europa: Regen hier, Hitze dort
Beginnen wir zuerst auf unserem eigenen Kontinent. Hier ist es der Tiefkomplex Emil und "Fabian", der uns weiter auf Trab hält. Nachdem er uns in Deutschland am heutigen Sonntag windige und kühle Zeiten beschert, zieht das Tief unter Verstärkung weiter in den Norden Skandinaviens. Wie wir anhand des Extremwetterindex (EFI) für die Niederschlagssumme von Montag bis Dienstagfrüh sehen (Abb. 2), sorgt dies für markanten schauerartigen, teils gewittrigen und länger anhaltenden Regen, der mit seinem Schwerpunkt von Montag Mittel- und Südfinnland nach Lappland zum Dienstag hin verlagert. Das kleinräumige Sturmfeld verlässt uns zu Beginn der Woche ostwärts, in den höheren Lagen der mittleren und östlichen Alpen herrscht zunächst noch Sturmgefahr.

Auf seiner Vorderseite lenkt dieser Tiefdruckkomplex allerdings sehr warme Luft in den Osten Europas. Und so erlebt man derzeit von der östlichen Ukraine bis in den südlichen Teil des europäischen Russland Höchsttemperaturen nahe der 30°C-Marke, dabei können auch Gewitter mit Unwetterpotenzial entstehen.

Indien: Sommermonsun geht weiter
Der Sommermonsun entsteht aus der unterschiedlich schnellen Aufheizung zwischen den Landmassen des indischen Subkontinents und des ihn umgebenden Meerwassers. Da sich das Land schneller aufheizt, steigt die Luft hier auf und verursacht am Boden ein so genanntes Hitzetief. Dadurch weht ein beständiger Südwestwind und bringt sehr feuchte Luft heran, im Bereich des Tiefs fällt dann der berühmte Monsunregen.

Typischerweise beginnt der Sommermonsun Zum Monatswechsel Mai/Juni im Südwesten und wandert allmählich nach Nordosten über Indien. Besonders intensiv wird er dann im Stau des Himalaya. Derzeit erkennt man die stärksten Auswirkungen bereits im Nordosten anhand der EFI-Karten und das Tief in Abb. 6. So muss auch wieder zu Beginn der Woche mit extremen Regenfällen gerechnet werden. Besonders zwischen Westbengalen, dem südlichen Jharkhand und dem nördlichen Orissa sind gebietsweise 24-stündige Regenmengen von über 250 mm möglich, das entspricht etwa 40% der jährlichen Niederschlagsmenge von Berlin.

Australien: Unwetter im Süden
Auch in Australien geht das ungewöhnliche Wetter weiter. Schwerpunkt ist der Südosten des Kontinents, also Victoria und Tasmanien. Auf der Vorderseite eines Kaltluftvorstoßes von Süden her mit kalter antarktischer Luft hat sich auch am Boden ein kräftiges Tief gebildet (Abb. 7). Anhand der eng beieinander liegenden Linien gleichen Luftdrucks erkennt man hier, dass neben Niederschlägen dabei auch der Wind kräftig sein muss.

Dabei muss in einem Bereich nordöstlich des Tiefs mit teils schwerem Sturm (etwa 100 km/h) gerechnet werden, dementsprechend gefährlich ist die Schifffahrt an der südlichen australischen Küste. Verbunden mit zwei Kaltfronten, die ostwärts über die Region ziehen, fällt dabei in der ersten Wochenhälfte auch teils kräftiger, schauerartiger Regen bei Temperaturen in Melbourne zwischen nachts um 10 und tagsüber bis 16°C. Wem das Wetter hierzulande also zu ungemütlich ist, der wird sich nach einem Blick in das Wetter-Video Melbourne wesentlich wohler fühlen.

USA: Hitze im Süden, hohe Feuergefahr, Tornadogefahr
In den USA geht die Tornadosaison weiter, wenn auch nicht ganz so rekordverdächtig, wie sie begonnen hat. In den letzten Tagen hat sich bei den Rocky Mountains ein Tief gebildet, das nun in die Great Plains zieht und seinen Weg weiter ost-nordostwärts einschlägt. Wie in Abb. 8 zu sehen, wird dabei wieder sehr warme Luft herangeführt. Diese stammt südlich und südöstlich des Tiefs aus den Wüstenregionen und ist darum sehr trocken.

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Viele Feuerwehrmänner kämpfen in Arizona gegen sich weiter ausbreitende Feuer, die Gefahr für eine Verschärfung der Lage ist nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes extrem hoch, sie nimmt im Laufe der Woche allmählich ab.

Kräftige Gewitter mit Starkregen, großkörnigem Hagel und Sturmböen sind dagegen in den Great Plains möglich, örtlich herrscht hier auch noch Tornadogefahr, wenngleich die Lage nicht ganz so extrem einzustufen ist wie in den letzten Monaten in der "Tornado Alley".