Hurrikan ADRIAN
Das Auge von Hurrikan ADRIAN ist mittlerweile auf Satellitenbildern gut sichtbar mit einem Durchmesser von 35 bis 45 Kilometern, die höchsten Windgeschwindigkeiten werden auf 220 bis 230 km/h geschätzt.
Der Tropensturm ist damit ein starker Hurrikan der Kategorie 4 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Skala. Große Bedrohung für das Land geht dennoch nicht von ihm aus, denn er befand sich am frühen Freitagmorgen unserer Zeit 515 km südsüdwestlich vor der Westküste Mexikos (Abb. 1 und 2).
Neben den enormen Windgeschwindigkeiten fallen in den kräftigsten gewittrigen Regenbändern um die so genannte Eyewall herum laut Messungen so genannter TRMM-Satelliten bis zu 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag in nur einer Stunde.
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Was bei derartigen Windgeschwindigkeiten oft übersehen wird, ist, dass während die Winde mit über 200 Stundenkilometern zwar um das Zentrum herumwirbeln, sich der Hurrikan selbst jedoch recht langsam bewegt. Zurzeit beträgt seine Geschwindigkeit nur 15 km/h in Richtung West-Nordwest.
Damit geht keine unmittelbare Gefahr für das Festland von ihm aus, da er mit hoher Sicherheit diesen Kurs auch in den nächsten Tagen beibehalten und damit weiter auf den Pazifik hinausziehen wird (Abb. 3). Windgeschwindigkeiten über 118 km/h beschränken sich dabei auf ein Gebiet bis zu 45 Kilometer um das Zentrum von "Adrian".
Hohe Wellen
Grund für diesen Kurs ist ein Höhenrücken von Norden in der unteren und mittelhohen Atmosphäre (Abb. 4), der den Tropensturm davon abhält, weiter nach Norden oder gar Nordosten einzudrehen. Die einzige Gefahr für die Festlandbewohner sind die hohen Wellen, die bis zum Beginn des Wochenendes an der Südwestküste Mexikos gefährlich sein könnten, so das National Hurricane Center in Miami, Florida.
Da "Adrian" mit seiner weiteren Bewegung allmählich aus dem wärmsten Pazifikwasser in Regionen zieht, in denen die Oberflächentemperatur niedriger ist (Abb. 5), ist davon auszugehen, dass er sich innerhalb der nächsten 24 Stunden abzuschwächen beginnt.
Aktive Hurrikan-Saison?
Die Colorado State University erwartet auch in der aktuellen Prognose von Anfang Juni eine überdurchschnittlich aktive Hurrikan-Saison 2011. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei mindestens ein großer Hurrikan (ab Stärke 3) das US-Festland erreicht, wird mit 72% (100-jähriger Mittelwert: 52%) angegeben. Insgesamt werden 16 Tropenstürme, davon 9 Hurrikane und 5 große Hurrikane erwartet.