Sturm am Vulkan
Die Auswirkungen des starken Vulkanausbruchs des Puyehue in den südlichen Anden waren auch am Dienstag (07.06.2011) in einigen Gebieten Chiles und Argentiniens zu spüren. Eine blendende Aschewolke wurde durch kräftigen Wind vorangetrieben.
So dürfte sich beispielsweise die Wintersportindustrie in dem etwa 100 km vom Vulkan entfernten Ski-Resort San Carlos de Bariloche in den argentinischen Anden wenig begeistert gezeigt haben. Hier hat sich eine dicke Ascheschicht auf die Oberflächen, vor allem die Skipisten, gelegt. Hier erwartet man derzeit die Eröffnung der offiziellen Wintersportsaison.
In der Nacht wehten kräftige Winde über die Berge und nahegelegenen Hochflächen, die die hier abgelagerte Vulkanasche wieder aufwirbelten und als blendende Wolke über den Flughafen von Bariloche trieben, der daher gesperrt werden musste. Die Sicht innerhalb dieser Wolke betrug zeitweise weniger als 100 Meter, man sprach hier von blizzard-ähnlichen Bedingungen. Nachfolgend fiel zum Dienstagmorgen (Ortszeit) noch Regen und sorgte für einen gelblich-gräulichen Schlamm.
Regen und Wind entstanden dabei im Bereich zweier kräftiger Sturmtiefs, die derzeit über den Südzipfel Südamerikas ziehen (Abb. 3). Auch und besonders in der höheren Atmosphäre herrschen hier extreme Windgeschwindigkeiten im bereich des Jetstreams von bis zu 300 km/h (Abb. 4). Die Asche wurde von dem Vulkan bis in Höhen von 14 km geschleudert.
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Bariloche ist die erste größere Stadt, die von der Vulkanasche des jüngsten Ausbruchs des Puyehue betroffen war, der ersten größeren seit dem Jahr 1960. Im folgte ein Erdbeben der Stärke 9,5 auf der Richter-Skala.
Asche bis Buenos Aires
Im Laufe des Dienstagmorgens erreichte die Asche dann auch die Pampas des zentralen und östlichen Argentinien und schließlich auch Buenos Aires, einige Flüge am Flughafen Ezeiza mussten gestrichen werden, auch wenn sich hier weitaus weniger Asche in der Luft befndet als in der Anden-Region.
Auch in den kommenden Tagen wird die Aschewolke nach Osten über Argentinien treiben, und es ist sicherlich auch von Behinderungen für den Flugverkehr auszugehen.