Orkantief UDO
Wie gestern bereits in unseren Weltwetter-Übersicht angedeutet, startet diese neue Woche im Nordwesten Europas sehr turbulent. Grund hierfür ist das Tief UDO, das sich über dem Atlantik derzeit prächtig entwickelt.
Kühl gegen warm
Ursache hierfür ist das Aufeinanderprallen höchst unterschiedlicher Luftmassen über dem Nordatlantik, und dies zudem unter recht günstigen dynamischen Bedingungen.
Entlang der Grenze zwischen kühler Meeresluft polaren Ursprungs und warmer subtropischer Luft weht dabei ein kräftiger Höhenwind, genannt Jetstream mit höchsten Windgeschwindigkeiten nahe 300 Stundenkilometern in etwa 9 km Höhe (Abb. 2).
Auf der linken Seite dieses Windmaximums befindet sich in Bodennähe das Tief UDO, das sich aktuell weiter verstärkt und in Richtung nördliche Nordsee und Europäisches Nordmeer zieht. Vergleicht man mehrere Modellprognosen, so dürfte sein Kerndruck am heutigen frühen Nachmittag bei rund 980 hPa liegen mit Kern über Schottland (Abb. 3).
Um diesen Tiefdruckkomplex Udo - Tronje herum wird dabei die Warmluft geführt, wodurch es beim Aufeinandertreffen mit der kälteren Luft (Abb. 4) zudem zu kräftigen Regengüssen kommen dürfte. Die prognostizierte Niederschlagssumme zeigt dieses Herumführen um die Tiefdruckzentren sehr deutlich (Abb. 5).
Orkanböen und Starkregen
Insgesamt ist die Unwettergefahr vom nördlichen Irland und Schottland durch die Kombination von Starkregen und Orkanböen dabei am höchsten (Abb. 6). Aber auch an der Westküste Norwegens könnte es durch die kräftigen Niederschläge sehr ungemütlich werden.
Auch für Island werden zeitweise kräftige Regengüsse erwartet. Möglicherweise hat dies aber positive Effekte auf die durch den Vulkanausbruch mit Asche versetzte Luft, da die Vulkanasche damit abgeregnet werden kann.