Stadt ausgebrannt
Während auch bei uns noch gebietsweise die zweithöchste Waldbrandwarnstufe III gilt, wird es in den kommenden Tagen in Sachen Trockenheit weitere Entspannung durch Schauer oder Gewitter geben, wie unsere MeteoShow zu berichten weiß. Im Norden der kanadischen Provinz Alberta sieht es allerdings deutlich dramatischer aus...
Doch wenden wir uns zunächst dem Wetter in Deutschland in den kommenden Tagen, speziell am Wochenende zu, das wie jeden Donnerstag an dieser Stelle im Rahmen der MeteoShow präsentiert wird:
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Kanada: Kleinstadt zerstört
Während es bei uns in Deutschland trotz eines sehr trockenen Aprils nur vereinzelt zu Bränden gekommen ist, sieht es in einigen Gebieten Kanadas, insbesondere in der Prärieprovinz Alberta, ganz anders aus. Hier gab es am vergangenen Dienstag Medienberichten zufolge 110 Busch- und Waldfeuer (Abb. 2).
Die Prärieprovinzen gehören zu den reichsten Provinzen Kanadas, da sie neben einer bedeutenden Landwirtschaft auch auf Öl fördern. Durch den Brand musste jedoch eine Pipeline stillgelegt werden, was jedoch zunächst kaum Auswirkungen auf den Rohölpreis hatte.
Viel wichtiger wiegt jedoch, dass nun eine Kleinstadt komplett durch die Brände zerstört wurde. Sie heißt Slave Lake nach dem gleichnamigen See, an dem sie liegt. Sie befindet sich etwas nördlich von Albertas Hauptstadt Edmonton. Die folgenden Videos geben einen Eindruck der Verhältnisse wider:
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Trockenheit und Wind
Ursache für die Wald- und Buschbrände ist zum einen die Trockenheit in der Prärieregion. Sie befindet sich immer wieder zwischen zwei Tiefdruckzentren, die sich zum einen im Beringmeer und zum anderen im Bereich der Baffin-Bucht zwischen Kanada und Grönland aufhalten. Dazwischen sorgt Hochdruckeinfluss für lange trockene Phasen (Abb. 3).
Nach der zurückliegenden langen Trockenperiode rückte nun das Tief von Westen her näher auf die Provinz Alberta zu, und im Grenzbereich entstand so ein kräftiger Südostwind, der im Mittel in Slave Lake bis zu 60 km/h, also mit Windstärke 7 blies, in Spitzen wurden auch Sturmböen um 80 km/h erreicht.
Damit wurde das Feuer vor sich her getrieben und konnte so über den Highway "springen" und die Kleinstadt mit 9000 Einwohnern erreichen. Glücklicherweise wurde diese zuvor komplett evakuiert, sodass zumindest keine menschlichen Opfer zu beklagen sind. Viele mussten aus der Ferne jedoch beobachten, wie ihr gesamtes Hab und Gut ein Opfer der Flammen wurde. Ihnen hilft nun nur noch der Umzug in eine andere Stadt.
Wie geht es weiter?
Die geringen Niederschläge, die derzeit noch fallen, werden die Trockenheit wohl kaum beenden. Alles deutet daraufhin, dass sich wieder eine ähnliche Wetterlage wie zuvor einstellt (Abb. 5).