Deich gesprengt

Neben der MeteoShow: USA-Flut. Kleinstadt nach Dammsprengung gerettet, jetzt Memphis bedroht

In Deutschland hält die Trockenheit an. Gefühlt wird es aber ein schönes, trockenes Wochenende, wie wir hier in der wöchentlichen MeteoShow sehen:

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Ganz anders dagegen die Verhältnisse im Osten der USA: Durch die intensiven Niederschläge, die im Zusammenhang mit der Rekord-Tornadolage im April auftraten, treten jetzt hier viele Flüsse über die Ufer. Insbesondere das Wasser des Mississippi überschwemmte Hunderttausende Hektar Land, Menschen mussten sich in Sicherheit bringen.

In der Kleinstadt Cairo im US-Bundesstaat Illinois am Zusammenfluss der Flüsse Ohio und Mississippi erreichten die Pegel neue Rekordwerte. Die beinahe vollkommen evakuierte Stadt konnte nur noch durch mehrfache Sprengungen des Birds-Point-Staudammes im südlich angrenzenden Nachbarstaat Missouri vor der vollständigen Zerstörung gerettet werden. Interessant in dem Zusammenhang ist ein Vergleich der Satellitenbilder vorher und nachher.

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Dadurch ergoss sich allerdings ein Schlammstrom über die Äcker und Weideflächen und etwa 100 Häuser. Die Farmer in diesen eher ärmeren Bundesstaaten müssen daher um ihre Existenz bangen.

Nach der Sprengung bewegt sich die Flut jetzt auch weiter auf die 600.000 Einwohner-Stadt Memphis, Tennessee, zu. Auch hier rechnet man mit Spitzenwerten nahe der Hochwasser-Rekordmarke.

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Woher kommt das Wasser?
Ursache für die massiven Überschwemmungen an den Flüssen sind die Unwetter, die neben den Tornados auch für enorme Regenmengen gesorgt haben. Denn Ursache für diese war ja das Aufeinandertreffen kalter Luft polaren Ursprungs von Norden her mit der warmen und feuchten Luft vom Golf von Mexiko.

Während der so genannten La Niña, wie wir sie gerade erleben, ist der storm track, also die mittlere Zugbahn der Tiefdruckgebiete, nach Norden verschoben. Dadurch kann die Luft vom Golf von Mexiko weiter nördlich in das Landesinnere der USA vordringen. Durch das Aufeinandertreffen der Luftmassen zeigt sich der Wassergehalt dieser "Golfluft" innerhalb der Gewitter im Form von extremen Niederschlagsmengen. 

Zunächst Entspannung
In den kommenden Tagen ist im Einflussbereich der betroffenen Flüsse immerhin kein neuer Wassernachschub von oben mehr zu erwarten. Mittelfristig jedoch muss etwa für den Unterlauf des Mississippi wieder mit neuem Regen gerechnet werden (siehe Abb. links). Die prognostizierten Mengen sind zwar nicht dramatisch, momentan ist jedoch hier jeder Tropfen zu viel...