Weltwetterübersicht

Wie jeden Sonntag schauen wir uns wieder an, wo auf der Welt außergewöhnliches Wetter herrscht.

Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Dienstag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns wie jeden Sonntag einige Regionen genauer an.

  1. Nordamerika
    Zu Beginn geht es über den Großen Teich in die USA. Nachdem in der letzten Woche verheerende Tornados im Südosten der Vereinigten Staaten schwere Verwüstungen hinterließen und die Zahl der Todesopfer mittlerweile auf 329 angestiegen ist, scheint sich in der neuen Woche die Lage zu entspannen.

    Zunächst erstreckt sich die Luftmassengrenze noch vom Bundesstaat Texas über Arkansas und Kentucky bis nach Pennsylvania. An dieser Grenze, an der warme und feuchte Luft vom Golf von Mexiko mit trockener Kaltluft aus Kanada aufeinander trifft, können besonders zum Beginn der neuen Woche nochmals kräftige Schauer und Gewitter auftreten. Einzelne Tornados sind dabei nicht auszuschließen, das Risiko ist aber bei weitem nicht so groß wie in den vergangenen Tagen. Eher muss man mit "großkörnigem" Hagel sowie schweren Fallböen, sogenannten "Downbursts" rechnen. Sowohl der EFI für die Temperatur in der Abbildung 1 als auch der für den Niederschlag in Abbildung 2 geben Anzeichen für diese Wetterentwicklung zum Wochenbeginn. Desweiteren zeigt die Abbildung 3 sehr schön den Verlauf der Luftmassengrenze.

    Im weiteren Verlauf der Woche zieht das steuernde Tief nach Nordosten ab, so dass sich im Südosten der USA leichter Hochdruckeinfluss durchsetzen kann, demnach sollte sich das Wetter deutlich beruhigen.
     
  2. Europa
    Schon anhand des EFI für die Temperatur in der Abbildung 1 wird deutlich, dass in Mittel- und Osteuropa in der kommenden Woche negative Anomalien (blau) vorliegen. Kurzum: Es ist für die Jahreszeit deutlich zu kühl. Bereits in unseren Wetternews vom Vortag wurde dieses Thema aufgegriffen.

    Das steuernde Hoch bei Skandinavien lenkt an seiner Ostflanke nordische Kaltluft in das östliche Mitteleuropa. Gleichzeitig wird dieser Luftmassentransport von einem Trog bei Westrussland verstärkt. Die Folge ist leicht wechselhaftes und kühles Wetter, in den Nächten besteht bei längerem Aufklaren verbreitet Bodenfrostgefahr, vielerorts ist sogar leichter Frost möglich.

    Auch der Mittelmeerraum wird von dieser Wetterlage beeinflusst. Denn hier trifft die Kaltluft auf die subtropische Warmluft. Die Folge sind kräftige Schauer und Gewitter, teilweise besteht auch die Gefahr örtlicher Überschwemmungen. Zunächst in Südspanien und Marokko, im weiteren Wochenverlauf dann besonders in den Balkanstaaten, aber auch in Griechenland können teils heftige Regengüsse niedergehen, die nachfolgend für eine deutliche Abkühlung sorgen (vgl. Abbildung 4 und 5).
     
  3. Südamerika
    In Kolumbien werden auch in der neuen Woche immer wieder Regenfälle erwartet, wodurch die Gefahr weiterer Erdrutsche und Überflutungen besteht. Beim EFI in der Abbildung 4 werden in dieser Region positive Niederschlagsabweichungen angezeigt.