Weltwetterübersicht

Wie jeden Sonntag schauen wir uns wieder an, wo auf der Welt außergewöhnliches Wetter herrscht

In Deutschland verabschiedet sich der Frühlingssommer nun allmählich ostwärts, im Westen ist es dabei rund 10 Grad kälter als im Osten Deutschlands. Typisch für die Übergangsjahreszeit Frühling ist das launische Wetter, geprägt vom Kampf der verschiedenen Luftmassen. Ebenso sorgen diese großen Unterschiede woanders auf der Welt für Regengüsse und Sturmböen.

Mitteleuropa: Erneuter Wärmevorschub
Blicken wir also auf die links stehenden Abb. 1 bis 3. Hier ist der so genannte EFI zu sehen, ein Extremwetterindex, der deutliche Abweichungen vom Normalzustand darstellt, wobei +/- 1 der maximal mögliche Wert ist. Zunächst starten wir bei uns "vor der Haustür", während wir uns die entsprechenden Karten für den EFI der Temperatur (1), der Niederschlagsmenge (2) und der Windböen (3) anschauen.

Hier ist in Abb. 1 bereits zu sehen, dass uns zur Wochenmitte kommender Woche erneut ungewöhnliche Wärme ins Haus steht. Diese wird herangebracht von einem erneut kräftigen Hochdruckgebiet, das sich auf der Vorderseite eines Kaltluftvorstoßes über dem Atlantik ostwärts verlagert. Damit sind zum Donnerstag wieder vielfach Werte über 20°C möglich, am Rhein auch über 25°C mit entsprechendem Sonnenschein. 

Westsibirien: Schneesturm
Extremere Auswirkungen hat der Zusammenprall höchst unterschiedlicher Luftmassen weiter östlich von uns. Denn auf der Rückseite eines Tiefs, das zur Wochenmitte östlich des Urals in Richtung Laptewsee zieht, wird sehr kalte, arktische Luft herangeführt, während von Westen her deutlich mildere Luftmassen heranziehen. 

Dies bedeutet von der Mündung des Ob bis in das Westsibirische Tiefland vorankommende, teils kräftige Schneefälle, zudem sind hier orkanartige Böen möglich.

USA: Erhöhte Tornado-Wahrscheinlichkeit
Auch im Westen der Nordhalbkugel herrscht Unruhe, während die höchst unterschiedlichen Luftmassen aufeinanderprallen. Dies funktioniert ja auf dem nordamerikanischen Kontinent "ungebremst", da das Hauptgebirge, die Rocky Mountains, mit ihrer Nord-Süd-Ausrichtung keine natürliche Barriere bilden wie bei uns die Alpen.

Und so sorgt schon aktuell und zum Start in die kommende Woche ein Kaltluftvorstoß von Nordosten kommend für neue Schneefälle in den Rocky Mountains bis hinein in den Upper Midwest (Minnesota, Wisconsin, Michigan), nach Süden hin sind dabei sogar Orkanböen möglich (Abb. 6). Gleichzeitig wird auf der Vorderseite dieses Warmluftvorstoßes sehr warme und feuchte subtropische Luft in den Südosten der USA gebracht. 

Dieses Zusammentreffen sorgt für eine labile Luftschichtung, und mit der hohen Energie können sich hier gefährliche Unwetter ausbreiten, die sich mehr und mehr auf die Osthälfte Nordamerikas konzentrieren werden. Auf der "warmen Seite" sind dabei kräftige Gewitter mit großkörnigem Hagel, Starkregen, Sturmböen und auch Tornados möglich. Wir werden diese Situation sicherlich weiter im Auge behalten müssen.

Australien
Auf der Südhalbkugel der Welt hat andererseits der Herbst begonnen, und auch hier kommt dadurch das Wetter in Bewegung. Ursache ist kältere Luft, die an der Nordseite eines Hochs den tropischen Teil im Norden des Kontinents erreicht (Abb. 7), wodurch sich hier immer wieder tropische Tiefs entwickeln können. Dadurch kommt vermehrt teils kräftiger schauerartiger Regen mit entsprechenden Böen, teils bis Windstärke 11 auf (Abb. 2 und 3). 

Gleichzeitig bleibt es im Western Territory ungewöhnlich warm mit Temperaturen in Perth teils über 30°C (Abb. 1). Die Stadt hatte erst kürzlich einen neuen Rekord aufgestellt mit dem heißesten und sonnigsten März seit Aufzeichnungsbeginn.