Morgen "Super-Vollmond"

Morgen Abend (19.03.11) erscheint der größte Vollmond seit fast 20 Jahren am Himmel - Fotos gesucht!

Kameras bereit halten und den Himmel beobachten! Am Samstagabend ist der Vollmond so groß wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr. Ein fotogenes Ereignis, das allen Unkenrufen zum Trotz kein Unheil bringt. Die Frage bleibt: Gibt der Himmel die Sicht frei?

"Super-Vollmond"
So groß wie an diesem Wochenende ist der Mond sehr selten zu sehen. Wenn an diesem Samstagabend, 19:10 Uhr unserer Zeit Vollmond ist, wird er uns nicht nur subjektiv größer vorkommen als sonst, er ist es auch. Um genau 14% nämlich, wenn man ihn mit dem "kleinsten" Vollmond vergleicht und fast ein Drittel heller (Abb. 2).

Wir von unserer Seite möchten unsere Leser dabei zunächst einmal ermutigen, dieses seltene Naturschauspiel im Foto festzuhalten oder zuzusenden. Die Bilder können auf zwei Wege zu uns gelangen:

1. Schicken Sie uns Ihre Vollmond-Bilder über die Wetterfoto-Seite
2. Schicken Sie uns Ihre Vollmond-Bilder über Facebook (erst "gefällt mir" klicken)

Die besten Fotos werden wir dann an dieser Stelle und auf Facebook präsentieren. Am größten wirkt der Mond dabei übrigens in der Nähe des Horizonts und hinter näheren Objekten, zum Beispiel Bäumen oder Häusern, darum wird es vor allem kurz nach der Zeit des Mondaufgangs im Osten um 18:30 Uhr wohl die eindrucksvollsten Ansichten geben. Genauer setzt die Dämmerung gegen 19:47 Uhr MEZ ein, Monduntergang 05:42 Uhr. Diese Werte sind gültig für Kassel - für den eigenen Ort kann man einen Rechner im Internet benutzen.

Spielt das Wetter mit?
Generell sind die Vorzeichen günstig. Denn bereits zum morgigen Samstag hin macht sich ein neues Hochdruckgebiet bemerkbar (Abb. 3), das seinen Schwerpunkt vom Ärmelkanal in den Nordwesten Deutschlands verlagert. Damit einhergehend lockert die Bewölkung auch zunehmend auf und gibt vielerorts in Deutschland den Blick auf den Mond frei, wie auch die Bewölkungsvorhersagen verschiedener Vorhersagemodelle versprechen (Abb. 4).

Hier sieht man auch, dass es am Alpenrand im Gegenzug eher schlecht aussieht, da sich hier noch die dichten Wolken des Tiefs Yvan aufhalten werden. Über der Mitte Deutschlands sind auch noch Wolkenfelder unterwegs, sie stammen von einem schwachen Tiefausläufer, sie sollten den Mond aber zumindest zeitweise sichtbar machen. Auch in Nordseenähe deutet das britische Vorhersagemodell (Abb. 4 oben) kompakte Bewölkung an.

Wieso ist der Mond so groß?
Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde entspricht keiner exakten Kreisbahn, sondern ist elliptisch. Es gibt also beim Umlauf einen erdnahen (356.410 km = Perigäum, engl. perigee) und einen erdfernen Punkt (406.740 km = Apogäum, engl. apogee, siehe Abb,. ). Hinzu kommen kleine Unregelmäßigkeiten in der Umlaufbahn.

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Wir haben es an diesem 19. März nun mit dem seltenen Zusammentreffen damit zu tun, dass ausgerechnet zum Zeitpunkt des Vollmonds dieser weniger als eine Stunde von seiner erdnächsten Position entfernt ist. Dies kommt nur etwa alle knapp 20 Jahre vor, das letzte Mal im März 1993.

Die Auswirkungen dieser "Nähe" auf die Erde sind übrigens nur gering. Die Flut fällt um wenige Zentimeter höher aus als im Normalfall, durch geographische Effekte kann der Unterschied lokal höchstens 15 Zentimeter betragen.

Katastrophen durch den "Supermond"?
Sonst ist nichts durch den großen Vollmond zu befürchten, auch wenn gerne Mythen verbreitet werden, er habe etwas mit Katastrophen, zum Beispiel den jüngsten Erdbeben zu tun. Dies ist selbstverständlich nicht der Fall, wie auch Dr. Tony Phillips bei Science@NASA betont. Beispielsweise habe der vergleichbar große Super-Vollmond im März 1983 keine Katastrophen nach sich gezogen. Und auch der "beinahe"-Supermond im Dezember 2008 sein einfach nur ein folgenloses Naturschauspiel gewesen. 

Wir wünschen also unbeschwerten Spaß beim Fotografieren! Und sind gespannt auf Ihre Mondfotos bei den Wetterfotos und auf Facebook...