Polarlicht-Zeit!
Nach einer ungewöhnlich langen Zeit der Ruhe ist die Sonne wieder aktiv geworden. Wir berichteten schon im Februar von einem Sonnensturm, weitere sind seitdem gefolgt. Dies sorgt für wunderschöne Bilder, aus dem All und von der Erde.
Der letzte Sonnensturm eines solchen Massenauswurfs, im Fachjargon coronal mass ejection (CME) genannt, trat am 7. März 2011 um etwa 7 Uhr unserer Zeit auf. Die geladenen Teilchen flogen mit 360 Kilometern pro Sekunde, also knapp 1,3 Millionen Stundenkilometern, auch auf die Erde zu. Seit dem 10. März reagiert unser Erdmagnetfeld daher, und die Wahrscheinlichkeit für Sonnenstürme als Ursache dieser CME ist noch bis zum 13. März erhöht. Auch ein Blick auf die Sonne zeigt die derzeitige Aktivität sehr gut:
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In dieser Zeit ist es also gut möglich, dass man in den höheren Breiten unserer Nordhalbkugel Polarlichter beobachten kann. Eine Polarlicht-Vorhersage bekommt man dazu vom geophysikalischen Institut von Alaska.
Damit diese auch im Norden Deutschlands sichtbar werden, benötigt man allerdings einen recht kräftigen Sonnensturm. Die Stärke wird mit dem Kp-Index angegeben, ab einem Kp-Index von 5 wird es dann auch für Norddeutschland interessant (Abb. 2). Der letzte Sonnensturm traf das Erdmagnetfeld am 10.03.11 um 00:23 Uhr unserer Zeit aus dem Sonnenflecken mit der Nummer 1166 (Abb. 3).
Magnetstörung aus "koronalem Loch"
Interessant wird es auch noch einmal am 13. März, also am Sonntag. Denn hier trifft uns einen Sonnenwind aus einem so genannten koronalen Loch, das man als dunklen Bereich in Abb. 4 der von dem Beobachtungssatelliten SDO am 10. März 2011 gemachten Aufnahme sieht.
Ein koronales Loch ist ein Bereich der Sonnenkorona mit geringerer Temperatur und Dichte als in der Umgebung. Hier wird das Plasma nicht wie andernorts durch die Feldstärke festgehalten, sondern kann in den Raum entweichen und so auch auf die Erde treffen (Abb. 5). Dies wird eben am 13. März geschehen und kann auch wieder für wunderschöne Polarlichter, allerdings auch für Störungen bei Satelliten oder Mobilfunkanlagen sorgen.
Wo kann ich Polarlichter sehen?
In Deutschland gibt es nur eine kleine Chance, die Polarlichter auch mit bloßem Auge sehen zu können, und wenn, dann auch nur im Norden. Im Norden Europas sieht es allerdings sehr gut aus, ein atemberaubendes Naturschauspiel beobachten zu können.
Wer nicht unterwegs ist, dem hilft mittlerweile aber auch das Internet. Zum Beispiel gibt es eine Bildersammlung von Spaceweather.com. Sehr interessant sind auch die Livebilder der Aurora Sky Station aus Schweden. Weitere interessante Links zum Thema Sonnensturm und Polarlichter finden Sie am Ende dieser News. Wir wünschen viel Spaß beim Beobachten!
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