Schnee in Griechenland

Autos steckten fest, Fähren fuhren nicht mehr - ein schwerer Schneesturm traf Griechenland

Schnee und vor allem kräftiger Wind haben für einen turbulenten Dienstag in weiten Teilen Griechenlands gesorgt. Windböen von örtlich über 100 km/h fegten dabei über das östliche Mittelmeer und legten Fährverbindungen lahm. Außerdem kam es zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen. Was ist die Ursache?

Die Schneefälle in der Hauptstadt Athen waren dabei für unsere Verhältnisse zwar nicht sonderlich intensiv, von den offiziellen Wetterstationen wurde nur zeitweise eine Schneehöhe von 2 cm aus Tripolis gemeldet. Sie konnten aber vor allem auf der Autobahn 1, der wichtigsten Fernstraße zwischen Athen und Thessaloniki, für Glätte sorgen. Diese führt, wie man in Abb. 2 sieht, auch beispielsweise am Pilion-Gebirge vorbei. Viele Autofahrer waren ohne Winterreifen oder Schneeketten unterwegs. Hier eine Amateuraufnahme der Schneefälle aus Sepolia, einem Stadtteil von Athen:

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Andere Probleme brachte der kräftige Nordsturm, der zusammen mit den Schneefällen auftrat, mit sich. Häufiger kam es in Griechenland und der gesamten Ägäis zu Windspitzen der Stärke 10, auf Naxos wurde sogar eine orkanartige Böe mit 111 km/h am Dienstagnachmittag registriert. Durch den damit verbundenen Wellengang wurde veranlasst, dass die Fährverbindungen unterbrochen wurden. Damit wurden die kleineren Inseln ohne Flugplatz von der Außenwelt abgeschnitten. Hier das Beispiel der weit östlich gelegenen Ägäisinsel Chios:

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Wie kam es zum Schneesturm?
Die grundsätzliche Ursache für den plötzlichen Wintereinbruch wurde bereits am Sonntag in unserer Weltwetter-Übersicht angedeutet: während sich derzeit bei uns das Hoch Janina aufbäumt, gelangte an seiner Ostflanke kalte Festlandsluft nach Süden. In der Höhe sieht man, wie ein Bereich dieser sehr kalten Luft mit teils unter -35°C in etwa 5,5 km Höhe (Abb. 4) zur Ägäis gelangte.

Über dem Schwarzen Meer kann sich unter dieser kalten Höhenluft ein Tief leicht am Boden verstärken, gleichzeitig wird die Luft hier mit Feuchtigkeit versorgt (Abb. 5 und 6). Zwischen Hochzentrum über dem Balkan und Tief über dem Schwarzmeer entsteht so ein kräftiges Druckgefälle, gleichbedeutend mit einem kräftigen Wind, die so beschleunigte Kaltluft kann damit in die Ägäis rauschen (Abb. 7). 

Aktuell noch Schnee
Momentan, am Mittwochmorgen, schneit es immer noch zeitweise, um 7 Uhr unserer Zeit wird von Kos, Mykonos und Elefsis bei Athen noch mäßiger Schneefall gemeldet, bis in das Flachland hinein liegen die Temperaturen teils im Frostbereich (Abb. 8). Morgen sollte sich das Wetter dann aber beruhigen, und spätestens Donnerstag setzt sich dann wieder die Sonne durch.