Schnell mal rodeln

Trotz winterlicher Kälte ist Wintersport derzeit eher problematisch, besonders in den Mittelgebirgen

In Deutschland ist Wintersport derzeit nur sehr eingeschränkt möglich, in den Mittelgebirgen beinahe gar nicht. In ganz Deutschland? Nein, wer dem Skifahren und Rodeln zugetan ist, der sollte im Südwesten allerdings schnell loslegen. 

Meist trocken-kalt
Schaut man sich dabei nur die Temperaturen an, so sieht es derzeit allerdings noch sehr winterlich bei uns aus. Die trocken-kalte Festlandsluft, die uns am Rand des sehr kräftigen Skandinavien- bzw. Russland-Hochs Heike erreicht hat, sorgt in den Morgenstunden für teils zweistellige Minuswerte (Abb. 2). Dies gilt insbesondere nach Osten hin auch noch für die nächsten Tage.

Kaum noch Talabfahrten
Zuvor war es dabei eher zu mild für Mittelgebirgs-Schnee. Diese Vorwitterung hat jedenfalls dazu geführt, dass in den meisten Mittelgebirgen in Deutschland so gut wie gar kein Wintersport mehr möglich ist (siehe Schneehöhen in Abb. 3). Auch in den Alpen, die in der letzten Woche mit Ausläufern eines Mittelmeertiefs in den Einfluss feuchter und vor allem milder Luft gelangten, haben sich die Wintersport-Bedingungen verschlechtert.

Das Tauwetter hat dafür gesorgt, dass Talabfahrten in vielen Regionen nicht mehr möglich sind. Mehr als einen Meter Schnee findet man in den bayerischen Alpen nur noch selten, etwa auf dem Nebelhorn, auf dem Karwendel oder der Zugspitze, die am Sonntagabend immerhin eine Schneehöhe von 188 cm meldete. In Österreich sieht die Wintersport-Lage trotz des Tauwetters noch besser aus.

Winterlicher Wochenstart im Südwesten
Dennoch schöpft eventuell der ein oder andere Hoffnung, nachdem er heute Morgen in Lahr, Stuttgart oder gar am Fuße des Feldbergs im Schwarzwald nach draußen auf die weiße Pracht blicken durfte. Vielerorts fielen in der Nacht zum Montagmorgen rund zwei Zentimeter Neuschnee (Abb. 4), wodurch zumindest das Rodeln an den Hängen möglich wird.

Ermöglicht hat dieser Schnee-Auftakt in die neue Woche ein Schwall etwas milderer und feuchterer Luft, die sich von Frankreich her in den Südwesten Deutschlands retten konnte. Da diese Luft auf die schwere, kalte aufgleiten kann, die da von Osten her unser Wetter bestimmt, kommt es vor allem im Südwesten zu weiterem leichten Schneefall, allerdings mit allmählich abnehmender Tendenz, da Hoch "Heike" für Deutschland wieder zunehmend an Einfluss gewinnt.

Schnee schnell ausnutzen
Doch wird man diesen Neuschnee schnell ausnutzen müssen. Die Nullgrad-Grenze im Schwarzwald steigt bis zum heutigen Montagnachmittag auf 800 bis 900 Meter, in tiefen Lagen taut es bei Höchsttemperaturen im Bereich von 3 bis 6°C.

Wer allerdings spontan ist und die entsprechende Zeit hat, kann zumindest in höchsten Lagen des Schwarzwaldes bis in die Allgäuer Alpen und Bayerischen Voralpen mit vorübergehend besseren Wintersportbedingungen rechnen.

Noch mehr Schnee ist in dieser Woche vor allem in den schweizerischen Ost- bis in die österreichischen Westalpen zu erwarten (Abb. 5), allerdings nur für höchste Lagen. Denn ähnlich wie in der letzten Woche ist mit diesen Niederschlägen auch wieder ein Schwall milderer Luft verbunden, der im Westen die Schneefallgrenze am Donnerstag auf über 1000 Meter steigen lässt, während der Osten in der trockenen und kalten Luft verbleibt (Abb. 6). Die Wetter-Zweiteilung bleibt also erhalten.

Link-Tipp: Wintersportwetter