Bilanz von "Yasi"

Die bisherigen Auswirkungen des Zyklons "Yasi" hier in Form von Bericht, Bildern und Videos

Trotz dramatischer Schäden waren die Auswirkungen von Zyklon Yasi weniger schlimm als zunächst befürchtet. Dennoch wird das Aufräumen im Nordosten Australiens noch Wochen andauern.

Folgen von Zyklon "Yasi" in Zahlen
Zunächst das Wichtigste: Angesichts der Stärke dieses tropischen Wirbelsturms ist es erstaunlich und sehr glücklich, dass bisher "nur" eine Person als vermisst gemeldet wurde und es folglich noch keine bestätigten Todesfälle zu beklagen gibt. Der ökonomische Schaden ist jedoch beachtlich.

Eine Firma, die die Folgen für Versicherungen anhand spezieller Computermodelle abschätzt, EQECAT, prognostiziert Forderungen von etwa 400 Millionen Euro. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Schäden und Folgeschäden, die insgesamt in einem Bereich von 1,5 bis knapp 4 Milliarden Euro veranschlagt werden. Damit liegen die ökonomischen Folgen von Zyklon "Yasi" in einer ähnlichen Größenordnung wie die von Zyklon Larry, dem bisher "teuersten" australischen Wirbelsturm. Im Vorfeld von "Yasi" wurden jedoch sogar noch höhere Kosten und Opfer befürchtet.

Zur Geschichte von "Yasi"

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Das Zentrum, das so genannte Auge des Wirbelsturms, erreichte die Küste von Queensland im Nordosten Australiens am späten Mittwochabend Ortszeit, Mittwochnachmittag unserer Zeit. Hier eine Satellitenbild-Animation von unserem Youtube-Kanal:

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Dieses Auge überquerte Mission Beach, einem kleinen Ort im Norden Queenslands zwischen Cairns und Townsville. Die höchste Windgeschwindigkeit bei Landgang wird mit 285 km/h geschätzt (Werte der Wetterstationen siehe Abb. links). Einen ungefähren Eindruck gibt auch das folgende Video:

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Insgesamt wurden Niederschlagsmengen von 200 bis 400 mm bei Durchzug von Zyklon "Yasi" gemessen. Das entspricht in etwa dem, was in Magdeburg in einem ganzen Jahr durchschnittlich als Niederschlag fällt. 

Zerstörung durch Wind und Wasser
Völlig zerstört wurden Feriendomizile auf den Bedarra und Dunk Islands, die in der direkten Zugbahn des Wirbelsturms lagen. Alle Gäste wurden jedoch zuvor in Sicherheit gebracht. Die Sturmflut südlich des Auges von "Yasi" sorgte in der Stadt Cardwell dafür, dass Boote, die im Hafen ankerten, bis zu zwei Straßenzüge in die Stadt hinein geschwemmt wurden.

Im Norden Australiens wurden Häuser abgedeckt, manche auch völlig zerstört. Besonders in der kleinen Stadt Tully, über die direkt das Auge des Wirbelsturms zog. Die Bananenfelder in der Zugbahn von "Yasi" sind vollkommen zerstört.

Ein Sturmjäger, ein so genannter "storm chaser", der schon mehrere australische Wirbelstürme erlebt hat, meint jedoch gegenüber AccuWeather, dass der Schaden durch den Zyklon weitaus geringer ausgefallen ist, als er hätte sein können. Angesichts der enormen Größe und Stärke des Wirbelsturms seien die Auswirkungen überraschend niedrig. Er schrieb das relativ gesehen geringe Ausmaß der strukturellen Schäden der dünnen Besiedlung zu, über die "Yasi" gezogen ist. Glücklich ist auch der Umstand, dass die enormen Niederschläge des Tropensturms viel weiter nördlich gefallen sind und damit nicht noch einmal die Überschwemmungsgebiete in Queensland aus dem Dezember und Januar betroffen haben.

Keine vollständige Entwarnung
Allerdings können noch kräftige Niederschläge der Ausläufer von Tropensturm "Yasi" neue Überschwemmungen bringen, und auch im Umfeld einer Kaltfront, die in den nächsten Tagen ins südöstliche Australien zieht, sind unwetterartige Regengüsse zu befürchten (siehe Abb. links). Dies gilt insbesondere für den Bundesstaat Victoria, wo man seit Dezember 2010 gegen Hochwasser kämpft.