Kältewelle: bis -37°C
Nicht nur in Deutschland, auch in den USA erlebt man in diesem Jahr heftige Kaltlufteinbrüche. Der vermutlich stärkste hat von Kanada her jetzt den Nordosten der USA erreicht, dabei werden für diese Nacht neue Rekordwerte erwartet.
Bereits seit dem Wochenende wird für den Nordosten der USA vor extremer Kälte und damit verbunden auch der Gefahr von Unterkühlungen und Frostschäden bis hin zu geplatzten Wasserleitungen gewarnt. Das folgende Video gibt den winterlichen Eindruck vom Wochenende wieder. Man beachte insbesondere den Versuch bei 1:40 min. Hier wurde eine Tasse heißes Wasser in die extrem kalte Luft geworfen, dessen Inhalt dann schlagartig verdampft:
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Am frühen Montagmorgen unserer Zeit, Mitternacht Ostküsten-Zeit, wurden zum Beispiel in Fort Drum, Bundesstaat New York und Saranac Lake Temperaturen von -30°C gemessen, gefühlt liegt die Temperatur noch niedriger (Abb. 2 bis 4).
Grund für diese extreme Kälte ist ein Ausbruch arktischer Luft von Kanada aus. Auf der Rückseite eines kräftigen Tiefs über der Ostküste ist der Weg frei, dass diese mit nordwestlichem Wind auch die nordöstlichen Staaten der USA erreichen kann. Man erkennt die arktische Luft deutlich an der tiefblauen Färbung in Abb. 5 sowie dem damit verbundenen Kältehoch.
Neue Kälterekorde?
Damit sind neue Rekordwerte möglich (Abb. 6). Dies gilt besonders für die Bundesstaaten Neuenglands, wobei Burlington, Vermont besonders "verdächtig" für neue Rekorde ist. Der bisherige liegt bei -30°C und stammt aus dem Jahr 1948. Aber die Kälte arbeitet sich auch weiter südwärts an der Ostküste der USA entlang. Bis in die Mitte Floridas ist mit Tiefstwerten unter dem Gefrierpunkt zu rechnen.
Woher die Kälte?
Wie kommt es aber zu den so extremen Kälteeinbrüchen, die wir in der Form in Deutschland nicht kennen? Immerhin liegt New York etwa auf gleicher Höhe mit Girona im Norden Spaniens.
Hier gibt es zwei Gründe: zum einen wird New York nicht in dem Maße vom Golfstrom mit Wärme versorgt, wie es bei uns der Fall ist. Zum anderen gibt es keine natürliche Barriere für die arktische Kälte, wie es bei uns etwa die skandinavischen Gebirge oder auch die Alpen sind. Im Gegensatz zu Europa sind auf dem nordamerikanischen Kontinent die Hauptgebirge in Nord-Süd-Richtung orientiert.