Weltwetterübersicht

Kehrt der Winter nach Europa zurück oder treten erneut Unwetter auf der Südhalbkugel auf?

Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

  1. Europa
    Als erstes bleiben wir in Europa, denn in dieser Woche stellt sich die großräumige Wetterlage wieder um, sodass die ungewöhnlich milde Witterungsperiode zunächst vorbei ist und winterliche Temperaturen zurückkehren. Allerdings bleibt uns die sehr milde Luft zu Beginn der Woche noch erhalten, denn zwischen einem Hoch über Südeuropa und einem Tiefdruckgebiet bei Island liegt Mitteleuropa noch in einer südwestlichen Strömung (Abbildung 2). Auch der EF-Index in der Abbildung 1 zeigt deutlich positive Temperaturanomalien in weiten Teilen Europas. Selbst in Skandinavien liegt die Temperatur 3 bis 7°C über dem langjährigen Klimamittel, besonders der Süden Schwedens und Finnlands ist deutlich zu mild für Mitte Januar (Abbildung 3).

    Aber schauen wir uns in der Abbildung 4 die Entwicklung der Temperaturabweichungen an, so weist der Extreme Forecast Index am Freitag schon wieder negative Abweichungen (blau) auf. Grund dafür ist ein Höhentrog über Osteuropa und ein Hochdruckgebiet über dem Atlantik, wodurch wieder polare Luftmassen von Norden her bis weit ins südliche Europa gelenkt werden (Abbildung 5). Sogar im Mittelmeerraum sinken die Temperaturen zum nächsten Wochenende hin auf unterdurchschnittliche Werte, wie anhand der Ensemble-Prognose für Barcelona ersichtlich wird (Abbildung 6).

    Unter andrem kann es dann an der Grenze zwischen der polaren Kaltluft und der subtropischen Warmluft in einigen Mittelmeerländern zu kräftigen Schauern kommen, wodurch örtliche Überflutungen auftreten können.

  2. Nordamerika
    Interessant ist in der nächsten Woche auch die Temperaturentwicklung in Nordamerika. Schauen wir dabei mal auf den EF-Index für kommenden Freitag in der Abbildung 7. Demnach werden negative Abweichungen der Temperatur über weite Teile der USA sowie Kanadas prognostiziert. Über dem Kontinent kann sich ein Kältehoch entwickeln, das polare Luft weit nach Süden vorankommen lässt. Begünstigt wird dieser Transport durch das kräftige Tiefdruckgebiet über Neufundland. Die Druckkonstellation und die Luftmassen werden aus der Abbildung 8 ersichtlich.

    Dabei können auch wieder teils kräftige Schneefälle auftreten und frühlingshaft anmutende Temperaturen sind besonders im Mittleren Westen, aber auch in New York vorerst noch nicht in Sicht.

  3. Australien und Südamerika
    Da in den letzten Wochen erhebliche Unwetter infolge von Starkregenereignissen in Australien und Brasilien aufgetreten sind, schauen wir zuletzt nochmal auf die Südhalbkugel und auf den EF-Index für den Niederschlag (Abbildung 9).

    Generell sind keine markanten Abweichungen zu erkennen, allerdings können im Bereich der Innertropischen Konvergenzzone (ITC) zu der Jahreszeit immer wieder, mitunter kräftige Gewitter auftreten. Diese sind lokal sehr begrenzt und werden daher von dem Globalmodell nicht so genau erfasst. Lokaler Starkregen, begleitet mit Sturzfluten und Erdrutschen können auch in der kommenden Woche in einigen Teilen Südamerikas nicht vollkommen ausgeschlossen werden. So wird zum Beispiel das Wetter in Sao Paulo.

    Auch im australischen Brisbane können zur Wochenmitte hin erneut, teils kräftige Regenfälle und Gewitter auftreten, wo ohnehin die Hochwassersituation sehr dramatisch ist und eine Entwarnung somit nicht gegeben werden kann.