Noch kein Frühling

Es ist noch zu früh für Frühlingsgefühle. In der nächsten Woche meldet sich der Frost zurück.

Nach den teils deutlich zweistelligen Plusgraden dieser Tage keimt bei dem einen die Hoffnung und bei dem anderen die Sorge, ob der Winter denn nun endgültig vorbei sein könnte. Noch ist es nicht so weit.

Momentan Frühlingsluft
Aktuell dürfen sich Jogger jedoch freuen und Wintersportler ärgern: Auch über dieses Wochenende hinweg hält sich noch die milde Luft, die quasi ihren Weg von den Kanarischen Inseln her zu uns findet (Abb. 2).

Dementsprechend sind auch an diesem Wochenende noch einmal zweistellige Höchstwerte möglich. Wie man der Abb. 2 entnehmen kann, befindet sich dabei die wärmste Luft im Nordwesten Deutschlands. Dementsprechend können sich besonders alle Bewohner in der Nähe von Mittel- und Niederrhein bis an die Ems über 12°C freuen.

Erfreulicher wird allerdings das Wochenendwetter gerade dort sein, wo nicht so viele Wolken vorbeiziehen. Dieses hat man dann dem Hoch Agnes zu verdanken, das sich von Frankreich her bei uns breit macht. Dementsprechend ist im Süden Deutschlands abgesehen von Nebelfeldern häufig die Sonne vertreten.

Was passiert nächste Woche?
Doch die Wetterlage stellt sich wieder um. Oder besser gesagt: Alles sieht so aus, als ob wir in Sachen Strömung wieder in alte Fahrwasser zurück geraten. Dabei ziehen die Tiefs "Dieter" und "Evangelos" (Abb. 3) nördlich von Deutschland an uns vorbei in Richtung Baltikum, während sich dann auf der Rückseite vom Nordmeer her wieder polare Luft durchsetzen kann. Wir sehen also: die West-Ost gerichtete Strömung macht erneut der Nord-Süd dominierten Variante Platz, so wie es auch im Dezember (und überhaupt seit über einem Jahr sehr häufig) der Fall war.

Polare Luft und etwas Schnee
Dabei wird auch wieder Schnee möglich. Zunächst ist die Niederschlagsneigung in der kommenden Woche allerdings nicht allzu hoch, da eine Hochdruckzone zwischen den Britischen Inseln und Skandinavien doch recht dominant sein sollte. An ihrer Ostflanke strömt dabei ja auch von Norden her recht kalte Luft zu uns (Abb. 4).

Schwache Tiefausläufer könnten uns allerdings streifen, und zwar insbesondere den Osten Deutschlands am Donnerstag, dem 20. Januar 2011 (Abb. 5) und könnten auch etwas Schnee mitbringen (Abb. 6). Die Temperaturen liegen dabei tagsüber nur noch wenig über und nachts etwas unter dem Gefrierpunkt. Natürlich wird damit auch wieder Glätte zum Thema.

Kommt der Winter zurück?
Nun bleibt natürlich die Frage offen, ob wir wieder einen Winter erwarten können, wie er 2010 begonnen hat. Diese Frage kann vom heutigen Standpunkt aus niemand beantworten. Schaut man sich jedoch die Trendgrafik, die so genannte Ensembleprognose in Abb. 7 an, so spricht diese eine eindeutige Sprache. Seit heute wird mit recht hoher Wahrscheinlichkeit von den Vorhersagemodellen die kältere Variante mit östlichen Winden bevorzugt, sodass man durchaus wieder von einer spürbaren Abkühlung ausgehen sollte.

Wie genau jedoch das Wetter dabei verläuft, ist derzeit noch alles andere als sicher, dies hängt sehr davon ab, ob sich nun beispielsweise eine Hochdruckzone zwischen Großbritannien und Skandinavien etabliert, oder ob dieses Hoch sich eher nur im Bereich der Britischen Inseln aufhält, während von Nordosten besonders kalte Luft herankommen kann.

Mit kleiner Wahrscheinlichkeit wäre auch ein Tief über dem Ostatlantik mit einem Hoch über Zentral- und Osteuropa möglich. All diese Möglichkeiten sind zum Beispiel heute für den 26. Januar denkbar, wie die Abb. 8 zeigt. Den meisten von ihnen ist gemeinsam, dass sie kaltes und winterliches Wetter bedeuten. Ob und wie viel Schnee oder sogar gefrierender Regen fällt, bleibt dabei abzuwarten.