Zur Hochwassersituation
Nach dem vielen Schnee im Dezember droht jetzt erneut eine nasse Witterungsperiode. Bereits gestern erwähnten wir die bevorstehende Verschärfung der Hochwassersituation in Deutschland. Schauen wir uns heute die Entwicklung etwas genauer an und geben hilfreiche Tipps zur Bekämpfung und zur Vorsorge.
Im Dezember bestimmte meist eine nördliche oder östliche Strömung unseren Wetterablauf. In der Folge gelangten feucht-kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland. Jetzt stellt sich die Großwetterlage auf eine südwestliche bis westliche Grundströmung um. Dies bedeutet zwar eine spürbare sowie durchgreifende Milderung, allerdings bleibt die Witterung recht feucht und dies führt zwangsläufig zu einer Verschärfung der Hochwassersituation. Im Gegensatz dazu schwächt sich die Glättegefahr überall deutlich ab. Mit einer recht milden Witterung muss in den kommenden 7 Tagen gerechnet werden. Erst zum Ende des Monats scheint ein neuerlicher Kältevorstoß wieder wahrscheinlicher zu werden.
Vor allem an Bächen und kleineren Flüssen wird der Tauprozess in den kommenden Tagen zu einem Anstieg der Pegel führen. Mit leichter Verzögerung wird dann auch mit einem Anstieg des Wasserstandes mittlerer und größerer Flüsse gerechnet. Besonders gefährdet sind die Regionen an den Ober- und Mittelläufen der Gewässer. Im Osten und Norden sind zudem noch Schwierigkeiten durch Eisschollen vorhanden. Diese mindern den Abfluss der Flüsse und begünstigen dadurch einen natürlichen Stauprozess. Schon in letzter Zeit waren zahlreiche Schiffe im Einsatz um die Gefahr zu beseitigen.
Abseits der Flüsse sind die niedrigen Flächen vom Schmelz- und Tauwasser bedroht. Schon im vergangenen November waren die Böden verbreitet gesättigt und konnten kaum noch Wasser aufnehmen. Angespannt ist die Lage vor allem in Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt sowie in Rheinland-Pfalz.
Wie kann man sich schützen?
Sollte man in einer allgemein gefährdeten Region leben, so empfiehlt es sich Wertgegenstände in den oberen Wohnräumen oder in Regalen zu deponieren. Eine vorsorglich gekaufte Wasserpumpe kann die Rettung in der Not sein. Um ganz sicher zu gehen wäre ein Notstromaggregat angebracht, denn bei einem Stromausfall funktioniert die Beste elektronische Pumpe nicht.
Ferner lohnt sich die Anschaffung eines Wassermelders. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Feuermelder, und warnt bei eindringendem Wasser mit einem lauten Signal. Wassermelder arbeiten nach dem Prinzip der Widerstandsmessung. Kleinste Mengen Wasser genügen und das Gerät gibt Alarm. Die Melder sind mit einem Preis von 19 bis 89 Euro recht erschwinglich und können im gut sortierten Bau- oder Elektronikmarkt erstanden werden. Auf dem Lande sind Stichgräben um gefährdete Gebäude herum eine gute Möglichkeit den Wasserstand halbwegs kontrollieren zu können.
Sollten alle Vorsichtsmaßnahmen vergeblich gewesen sein, hilft nur noch der Anruf bei der Feuerwehr. Genauere Information zu den aktuellen Pegelständen erhalten sie bei den Hochwassermeldediensten sowie bei den Landesämtern für Umwelt und Wasserwirtschaft.