Hochwasser in Deutschland
Die Hochwassersituation in Deutschland bleibt angespannt. In den folgenden Tagen gehen die Temperaturwerte nach oben und zusammen mit den Niederschlägen setzt verbreitet Tauwetter in Deutschland ein. In Zusammenhang mit der Schneeschmelze kann es dabei lokal zu Überschwemmungen kommen. Die Behörden sind bereits in Alarmbereitschaft.
Nach der Kälte Tauwetter
Bereits am Donnerstag, 06.01.2011, bringen die Ausläufer eines kräftigen Tiefdruckgebiets über der Nordsee viel Niederschlag und steigende Temperaturen. Dabei kam es anfangs zu verbreitetem Glatteis, in manchen Landkreisen Niedersachsens fiel die Schule aus. Im weiteren Tagesverlauf folgt von Westen her neuer Regen, mit welchem das Tauen noch verstärkt wird (siehe Abb. 1).###YOUTUBE###
Hochwassergefahr
Da in vielen Teilen Deutschlands und besonders in den Mittelgebirgen sowie im Osten der Republik noch einiges an Schnee liegt (etwa 30 cm im Flachland und bis 100 cm im mittleren bis höheren Bergland, siehe Abb. 2), muss besonders hier mit steigenden Flusspegeln und Überschwemmungen gerechnet werden. Die Böden können das Tauwasser nur schwer aufnehmen, weshalb das Wasser an der Oberfläche sammelt und abfließt.
Das zweite und größere Problem ist, dass die Flüsse zum einen bereits genügend Wasser führen, zum anderen auch viel Eis (besonders in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern). Das Eis kann sich verkanten und somit das Wasser aufstauen. Deswegen sind auf der Oder und anderen Flüssen Eisbrecher unterwegs, die diese Eisbrücken brechen. Besonders betroffen sind zunächst kleinere Flüsse sowie die Zubringer von größeren Strömen wie Mosel, Rhein, Main, Donau, Weser, Elbe und Oder. Die Behörden reagieren bereits, zum Teil sind Evakuierungen im Gange.
Von dem Tauwetter profitiert allerdings die Schifffahrt auf dem Mittellandkanal. Dort vermelden Eisbrecher Erfolge, so dass der Schiffsverkehr zwischen Bergeshövede und Hannover bereits wieder möglich ist. Bis Samstag soll der Mittellandkanal weitestgehend wieder frei sein.
Aussichten
Diese milde Witterungsperiode mit Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und selten nächtlichem Frost erwarten uns erst einmal die nächsten Tage. Gleichzeitig ziehen von Westen her neue Tiefdruckgebiete heran, bringen Regen und auffrischenden Wind. In der letzten Januardekade könnten die Werte aber wieder nach unten gehen (siehe Abb. 3).