Winter-Pause

Im Laufe dieser Woche wird dem Winter die Puste ausgehen. Doch für wie lange?

Schnee, Frost und Glätte haben uns bereits ungewöhnlich lange in dieser Wintersaison in Atem gehalten. Doch es scheint, als ob sich zum Jahreswechsel auch das Wetter umstellen möchte. So werden wir in dieser Woche vielerorts dem Schnee beim Tauen zusehen können.

Höhenströmung stellt sich um
Wie kommt es zu diesem plötzlichen Wetterwechsel? Ursache ist eine Änderung der Höhenströmung. Hatten wir es zuvor noch mit Kaltluftzufuhr zu tun, die uns aus Nord- beziehungsweise Osteuropa besuchte, wird die Strömung in den kommenden Tagen zunehmend zonal. Das bedeutet, dass sie nicht mehr wie seit langer Zeit Nord-Süd-gerichtet ist, sondern eher wieder vom Atlantik zu uns gelangt und damit mildere und feuchte Luft heranbringt.

Dabei kann sich vom Ostatlantik her ein Tief kräftigen und etablieren, das der Dirigent unseres zukünftigen Winterwetters sein wird. Und dieses wird - wohl über eine längere Zeit - einen ganz anderen Charakter haben als das bisherige.

Übergang mit Glatteis-Gefahr
Doch zunächst muss die vorhandene Kälte ausgeräumt werden, und wie zu erwarten wird dies nicht ohne Probleme vor sich gehen. Zunächst sorgt das Tief Arno, das zur Wochenmitte in Richtung Nordmeer zieht, zur Wochenmitte auf seiner Vorderseite für den ersten Temperaturanstieg, der zunächst vor allem in den höheren Luftschichten stattfindet.

So muss nach einem noch vielfach frostigen Mittwoch zum Abend und in der Nacht zum Donnerstag von Westen her mit Niederschlägen gerechnet werden, die allmählich in Regen übergehen. Auf den gefrorenen Böden bedeutet dies einmal mehr die Gefahr von Glatteis

Diese nimmt dann im Laufe des Donnerstags von Westen her ab, während sich massives Tauwetter durchsetzen wird. Nur im Norden, speziell in Richtung Nordosten wird es noch längere Zeit Schneefälle geben, die dieser Bereich sich in der kältesten Luft auf der Rückseite des Tiefs befinden (siehe Abb. 1 bis 3).

Tauwetter und große Hochwassergefahr!
Danach wird man dem Schnee in der sehr viel milderen Luft beim Tauen von Westen her förmlich zusehen können (Abb. 4), die Temperatur selbst in rund 1500 Metern Höhe steigt zeitweise auf 5 Grad plus (Abb. 5). Ein Höhepunkt wird dabei der kommende Samstag sein, an dem die Temperatur im Oberrheingraben teils deutlich über 10°C steigt. Blickt man auf die Ensembleprognose (Abb. 6), wird sich diese milde Phase für längere Zeit halten können.

Damit scheint sich leider ein Problem zu verdichten, das wir bereits Ende Dezember ansprachen. Denn wenn die derzeit vorhandenen Schneemengen so rasch wegtauen, entsteht Tauwetter mit einer enormen Hochwassergefahr. Auf einige starke Überschwemmungen wird man sich wohl oder übel vorbereiten müssen. Wir werden diese kritische Situation weiter im Auge behalten.