Australien-Flut

Überschwemmungen in einem Gebiet so groß wie Frankreich und Deutschland zusammen.

Nach heftigen Unwettern an der Ostküste Australiens steht nun eine Fläche so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen unter Wasser. Bislang sind mindestens  8 Menschen ums Leben gekommen. 22 Städte und mehr als 200000 Menschen sind von den Überschwemmungen betroffen.

Mit am schlimmsten traf es die Stadt Rockhampton, welche am Sonntag von der Außenwelt abgeschnitten war. Laut „Courier Mail“  wuchs der Pegel des Flusses Fitzroy auf über 9 Meter über Nacht an, trat über die Ufer und brachte eine Flutwelle verschmutzten Wassers in die Stadt. Der Katastrophenschutz ist rund um die Uhr im Einsatz.

Schlangen retten sich in Trockene

Eine zusätzliche Gefahr liegt in den Schlangen, die zu Tausenden aus den Fluten kommen und sich ins Trockene retten. Sie gelangen sogar bis in die Häuser.  Nach einem Schlangenbiss müssen die Betroffenen sofort in Kliniken gebracht werden. Manche sind allerdings komplett abgeschnitten und daher ist es umso schwerer. In vielen Gebieten sind es die schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 50 Jahren. Der Finanzminister sprach von einer "Katastrophe biblischen Ausmaßes".

Neue heftige Regenfälle werden erwartet

Nun werden neue heftige Gewitter erwartet. Abbildung 2 zeigt die erwarteten Regenmengen der nächsten 4 Tage. Vor allem in der Region um Rockhampton wird sich die Lage weniger entspannen. Hier werden nochmals um 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb 96 Stunden erwartet.

Wetterphänomen La Nina

Grund dieser heftigen Regenfälle ist das Wetterphänomen La Nina. La Nina verursacht überdurchschnittliche Luftdruckunterschiede zwischen Südamerika und Indonesien.  Dies führt zu stärkeren Passatwinden. Das warme Wasser des Pazifischen Ozeans wird an der Oberfläche vom Passat nach Südostasien getrieben und begünstigt dadurch die Entstehung heftiger Regenfälle. In Abbildung 3 kann man die Abweichung des Niederschlags unter dem Einfluss von ENSO ( El Nino und die Southern Oscillation) ablesen. Vor der Ostküste Australiens ist eine deutliche Abweichung zu höheren Niederschlagsmengen zu erkennen.