Weltwetterübersicht

Unsere wöchentliche Weltwetterübersicht führt uns dieses Mal nach Europa, Nordamerika und Asien.

Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Mittwoch. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

  1. Europa
    Als erstes werfen wir ein Blick auf Europa, denn hier scheint sich im Verlauf der Woche die großräumige Wetterlage umzustellen. Bis Mitte der Woche bleibt es in den meisten Teilen Mitteleuropas aber winterlich. Grund dafür ist ein arktischer Trog, der von Skandinavien weit bis in den zentralen Mittelmeerraum reicht. Dadurch können Luftmassen polaren Ursprungs bis in den Süden Europas vordringen.

    In der Abbildung 1 werden die daraus resultierenden negativen Abweichungen (blau) vom langjährigen Klimamittel deutlich. Kurzum: In den meisten Teilen Europas bleibt es zumindest bis zur Wochenmitte zu kalt.

    In der zweiten Wochenhälfte gelangt Mitteleuropa auf die Vorderseite eines Tiefdruckgebietes, das mit seinem Zentrum voraussichtlich über den Britischen Inseln liegen wird. Dadurch gelangen vom Atlantik her mildere und zugleich feuchte Luftmassen in unsere Breiten. Die Abbildung 2 zeigt die Druckverhältnisse im 500hPa-Niveau, also in einer Höhe von rund 5,5 km. Zwischen tiefem Luftdruck über Nordeuropa und hohem Luftdruck über dem Mittelmeergebiet liegen wir im Bereich einer milderen West- bis Südwestströmung.

    Dadurch steigt die Temperatur besonders von Spanien über Frankreich bis nach Osteuropa sowie im Mittelmeerraum auf Werte über dem Klimamittel (vgl. Abbildung 3 und 4). Nur Großbritannien sowie Teile Skandinaviens bleiben im Bereich des Tiefs zu kalt.

    In Deutschland stellt sich bis in in die hohen Lagen Tauwetter ein, wobei in Verbindung mit länger anhaltenden Regenfällen die Hochwassergefahr an Bächen und kleineren Flüssen deutlich ansteigen wird.

    Wie lange die Winterpause andauert, ist derzeit noch unklar. Bereits in der darauffolgenden Woche könnte es schon wieder kälter werden. Allerdings ist eine strenge Winterlage mit Temperaturen weit unter dem Normalwert momentan nicht in Sicht.

  2. Nordamerika
    Als nächstes fliegen wir über den großen Teich nach Nordamerika. In weiten Teilen Nordamerikas tobt derzeit der Winter. Demnach endetet das letzte Jahr im Westen und im Zentrum der USA eisig und zum Teil schneereich. Sogar im teilweise wüstenartigen Bundesstaat Arizona fielen einige Schneeflocken.

    Ein großes Tiefdruckgebiet hatte am vergangenen Donnerstag die Staaten im Landesinneren erreicht und Schneestürme und einen extremen Temperatursturz ausgelöst. Die Temperatur lagt verbreitet weit unter dem Klimamittel und auch in der nächsten Woche dauert die Kältewelle an. Die EFI-Karte in Abbildung 1 zeigt besonders im Westen der USA negative Anomalien. Allerdings wird es im Verlauf der Woche  allmählich milder, wie aus der Abbildung 5 zu entnehmen ist. Außerdem werden stärke Niederschläge und demzufolge Schneestürme nicht mehr erwartet.

  3. Asien
    Auffällig in der Abbildung 1 ist der markante Kältepol über der Mongolei und Zentralchina. Letzte Woche wurde an dieser Stelle bereits darüber berichtete. In der kommenden Wochen, besonders in der zweiten Wochenhälfte kann die kalte Luft weiter nach Osten vorankommen, sodass auch Anrainerstaaten des Ostchinesischen sowie Japanischen Meeres etwas zu kaltes Wetter für die Jahreszeit erwarten (Abbildung Besonders in Teilen Südkoreas, aber auch in Japan werden Temperaturen unter dem Klimamittel prognostiziert. Darüber hinaus kann auch der Wind in diesem Bereich an Stärke gewinnen (vgl. Abbildung 6).