Tipps gegen Kälte

Es wird kalt in Deutschland, im Nordosten drohen Minima unter -20°C. Wie sollte man sich schützen?

Nach dem Schnee kommt die Kälte: Wie in den gestrigen News bereits besprochen, sind im Osten Deutschlands ab der kommenden Nacht zum Mittwoch Temperaturen bis -20°C, zum Donnerstag sogar noch niedriger, zu erwarten. Wie sollte man sich vor extremer Kälte schützen?

Wie kalt kann es werden?
Wie gestern erklärt, kommt ab heute die kältest-mögliche Luft über die Ostsee in den Osten Deutschlands. Dabei sinken die Temperaturen mehr und mehr, insbesondere in den langen Nächten (viel länger als momentan in der Nähe der Wintersonnenwende können sie ja nicht sein).

Die Ausstrahlung, also die Abkühlung von der Erdoberfläche her, ist genau dann maximal, wenn über den hellen Schneeflächen in den Nächten auch noch die Bewölkung zurück geht. Und dies kann in der Nacht zum Mittwoch, noch mehr in der Nacht zum Donnerstag in der trockener werdenden Luft zunehmend der Fall sein, örtlich sind Minima von -25°C durchaus denkbar.

Damit haben wir ideale Bedingungen für neue Kälterekorde in Deutschland. Dies bedeutet natürlich auch Probleme für Häuser und Wohnungen, für Tiere, für Fahrzeuge und nicht zuletzt für uns selbst. Wir haben daher einige Tipps zusammengetragen, wie man sich und seine Umgebung bei extremer Kälte schützen sollte:

  1. 1. Auto schützen
    Als erstes sollte man überprüfen, ob der Frostschutz für den Kühler ausreichend ist. Bis -30°C sind die Kühlschutzmittel meist ausgelegt, wenn das Fahrzeug regelmäßig gewartet ist. Überprüfen kann man den Frostschutz an jeder Tankstelle. Ist das Kühlwasser bereits gefroren, den Wagen nicht benutzen, sondern in einer Werkstatt auftauen lassen.

    Das Wasser für die Wischanlage sollte man bei den zu erwartenden Temperaturen nicht mehr verdünnen, sondern als Konzentrat einfüllen. Danach gleich benutzen, damit der Frostschutz in die Leitungen gelangen kann.

    Das Motorenöl hält Temperaturen zwischen -30 und -40°C aus, bevor der so genannte Stockpunkt erreicht ist. Erst dann kann das Öl nicht mehr fließen.

    Die Dichtungen der Türen sollte man mit Glyzerin behandeln, damit sie nicht kleben und dann beim Öffnen reißen. Glyzerinspray gibt es in den meisten Baumärkten und teils auch an Tankstellen.

    Beim Parken einen windgeschützten Platz aussuchen. Schon ein Carport ist besser als der freie Nachthimmel, noch besser natürlich die Garage, optimal, wenn sie beheizt werden kann.

  2. 2. Haus und Garten schützen
    Das richtige Lüften ist hier wichtig. Stichwort heißt Stoßlüften. Wenige Minuten bei offenem Fenster sind deutlich effektiver und energiesparender als eine Stunde schräg gestellte Fenster.

    Falls vorhanden, sollte man spätestens mit Einbruch der Dunkelheit die Rollläden ganz herunter lassen. Dieses sorgt für eine zusätzliche Isolierung, damit die Räume nicht noch mehr auskühlen.

    Bemerkt man, dass es durch Türen- und Fensterritzen zieht, so sollte man diese abdichten. Bei Türen helfen bereits Handtücher oder spezielle Rollen, ansonsten gibt es für Außentüren und Fenster auch aufklebbare Dichtungsbänder für wenig Geld im Baumarkt.

    Auch hier sollte man an Glyzerin denken, damit die Fenster- und Türdichtungen nicht festkleben und reißen.

    Man sollte dafür sorgen, dass die Heizungen nicht zu dicht zugestellt sind, damit sich die Wärmestrahlung optimal ausbreiten kann.

    Im Garten sollte man jetzt das Betreten des Rasens vermeiden, da das gefrorene Gras durch den Druck beschädigt werden kann.

  3. 3. Tiere schützen
    Die meisten Hunde und Katzen haben ausreichend Fell, sodass zusätzliche Kleidung für Tiere meist nicht notwendig ist.

    Für Hunde gilt, dass bei extremer Kälte viele kleine Runden nach draußen besser sind, als lange Gassi zu gehen. Katzen sollten ebenfalls in Freie dürfen, jedoch sollte man verstärkt darauf achten, dass sie jederzeit ins Haus zurück gelangen können.

    Das Fell zwischen den Zehen sollte bei Hunden gekürzt werden, da hier Schnee hängen bleibt. Man sollte darauf achten, dass Hunde kein Schnee fressen, da zu viele schädliche Stoffe wie zum Beispiel Streusalz enthalten sein kann.

    Nach dem Gassigehen sollte man die Pfoten des Hundes mit warmem Wasser abspülen und mit Melkfett behandeln, da sonst Entzündungen durch zum Beispiel Streugut drohen.

    Nager- und Huftiere sind kälteempfindlicher. Sie sollten vor Kälte besser geschützt sein. Kleine Nagetiere gehören ins Haus.

  4. 4. Körper schützen
    Richtige und ausreichende Kleidung ist natürlich wichtig, einschließlich Mütze, Schal und Handschuhe. In die Schuhe kann man Einlegesohlen legen, die die Füße warm halten.

    Die Haut braucht ausreichend Feuchtigkeit, darum sollte man an die richtige Creme, zum Beispiel Aloe Vera, denken. Vaseline oder Melkfett schützt die Lippen.

    Etwas mehr darf man bei der Kälte ebenfalls essen. Insbesondere kalziumreiches sowie magnesiumreiches Obst hilft bei Kälte. Paprika, getrocknete Feigen, Bananen oder Kiwi helfen dem Körper, gegen die Kälte anzukommen.

    Reichliches Trinken ist ebenfalls wichtig. 1,5 bis 2 Liter am Tag sollten es schon sein, am besten Wasser oder Tee. Kalte Getränke mit viel Zucker sind dagegen weniger gut.

    Gegen Kälte hilft auch die Bewegung. Darum sollte man den Kampf gegen den Schweinehund aufnehmen und regelmäßig Spazieren gehen, auch im Büro sind Bewegungsübungen gut, da die Muskeln aktiviert werden und Wärme freisetzen.