Winter schlägt zurück
Rückkehr des Winters
Nach einem sehr milden und feuchten Wochenende mit durchgreifendem Tauwetter, sinken die Temperaturen dank Tief MONIKA wieder (siehe Wetternews von Samstag). Dabei dreht der Wind auf Nord und versorgt uns nun mit Kaltluft aus Skandinavien. Daher sinken zum Abend hin die Temperaturen überall wieder in den Dauerfrostbereich.
Kräftiger Kälteeinbruch
Nach Berechnungen des Zentrums für Mittelfristvorhersage in England (ECMWF) werden wir, wie in der Abbildung 1 für Berlin ersichtlich, diese Woche mit bis zu 10°C unter dem langjährigen Mittel liegen. Dabei kann es gerade nachts über Schnee extrem kalt werden und örtlich sogar die -20°C geknackt werden. In Abbildung 2 ist der erwartete Temperaturverlauf von Kempten zu sehen. Dabei ist das Allgäu und im Allgemeinen der Alpenrand eine Region, die prädestiniert sind für extreme Abkühlung in der Nacht. Zudem sind hier am Wochenende einige Zentimeter Neuschnee gefallen.
Wie geht es dann weiter?
In der Nacht zum Dienstag wird erst einmal der Höhepunkt der Kälte erwartet. Allerdings wird es danach auch nicht wesentlich wärmer. Wie in Abbildung 3 zu sehen, hält sich ein stabiles Hoch über den Britischen Inseln. So müssen die Tiefdruckgebiete einen großen Umweg über Grönland und das Nordmeer machen, von wo sie Kälte mit nach Mitteleuropa bringen können. So kann auch in den nächsten Tagen vermehrt kalte und feuchte Luft mit Schnee nach Deutschland strömen.
Bedeutet das jetzt weiße Weihnachten?
In Abbildung 4 erkennt man den 15 Tage-Temperaturtrend für Berlin, dass sich die kalte Luft nach den Modellen des ECMWF und des amerikanischen Rechenzentrums GFS voraussichtlich noch bis zum Ende des Jahres halten kann. Im Vergleich zum längjährigen Mittel dürfte die Wahrscheinlichkeit also im Osten Deutschland erhöht sein, in Richtung Nordwesten liegt sie jedoch aus heutiger Sicht deutlich unter 50 Prozent.
Ob es trotz einiger möglicher Flocken auch dann eine "gefühlte weiße Weihnacht" geben wird, ist eine andere Sache. Denn diese verspürt man erfahrungsgemäß erst bei Frost und einer (Neu-)Schneemenge von 5 Zentimetern. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt somit noch unter der von den Wettermodellen berechneten.