Weltwetter
Welche bemerkenswerte Wetterereignisse gibt es in der nächsten Woche auf der Welt? Die Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am kommenden Mittwoch. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.
Um in dieser Woche extreme Wetterereignisse zu beobachten, können wir in Europa bleiben.
Südosteuropa
In der kommenden Woche hält nun auch der Winter im Südosten und Süden Europas Einzug. Die Abbildung 1 zeigt die kalte Luft über Europa mit ihrem Schwerpunkt über dem Balkan und dem Süden Italiens. Dabei sinken die Temperaturen zunehmend, so dass auch hier das langjährige Mittel um bis zu 5 bis 10°C unterschritten wird. Dies macht auch die Abbildung 2 deutlich. Ein Wintereinbruch ist für die Jahreszeit für diese Region zwar nichts ungewöhnliches, dennoch ist die Heftigkeit nicht unbedingt alltäglich.
Dieser Temperatursturz reiht sich in eine Anzahl kalter Wetterperioden in Europa in diesem Winter ein. Die kalte Periode schwächt sich zum kommenden Wochenende zwar ab, wie Abbildung 3 zeigt, dennoch bleibt es im Süden Europas weiterhin zu kalt.
Ostasien
Ein zweiter großer Wintereinbruch steht dem Osten Asiens bevor. Dabei zapft ein kräftiges Tiefdruckgebiet über Südostrussland und der koreanischen Halbinsel, die vorherrschende Kaltluft in Sibirien an und transportiert extrem kalte Luft nach Süden. So werden, wie in Abbildung 4 ersichtlich, am Mittwoch in Seoul nur noch Höchstwerte von -5°C erwartet. Das wäre eine Unterschreitung des langjährigen Mittels. Am Donnerstag erreicht der Kaltluftvorstoß dann auch die Mitte und den Süden Chinas und lässt auch dort die Temperaturen purzeln. Mit einem erwarteten Höchstwert von nur 10°C, wird es auch in Hongkong kurzzeitig sehr kühl. Dabei herrschen dort um diese Jahreszeit Temperaturen um 20°C.
Mit dem Temperatursturz gehen auch extreme Niederschläge im Vorfeld einher, so dass im Norden Chinas sowie in Korea sehr viel Schnee erwartet wird.
Nordamerika
Ein weiteres kräftiges Tiefdruckgebiet über dem Osten Nordamerikas bringt dort in weiten Teilen einen neuen Wintereinbruch, siehe auch Abbildung 1. Es führt auf seiner Rückseite von Norden extrem kalte Luft nach Süden bis zum Atlantik. Abbildung 5 zeigt die Temperaturkurve von Toronto. Dagegen wird auf der Vorderseite warme und sehr feuchte Atlantikluft nach Norden transportiert und bringt weiten Teilen Neufundlands und Quebecs kräftige Niederschläge und Tauwetter, siehe Abbildung 6. Diese Luftmassen erreichen sogar den Süden der Provinz Nunavut im äußersten Nordosten Kanadas. Dort werden Temperaturanomalien von bis zu 10°C erwartet.