Schneesturm in den USA
Starke Schneefälle legten nicht nur weite Teile Europas lahm, sondern auch der Nordosten der USA ist am Mittwoch und Donnerstag von einem heftigen Schneesturm heimgesucht worden. In der Nähe von Buffalo im Bundesstaat New York wurde einer der grossen Highways gesperrt.
Örtlich über 80 Zentimeter Neuschnee
Entlang einer Luftmassengrenze, die milde Luft an der Atlantikküste von kalten, polaren Luftmassen über Kanada und dem Mittleren Westen der USA getrennt hat, setzten bereits in der Nacht zum Mittwoch anhaltende Regenfälle ein. Auf engstem Raum traten deutliche Temperaturunterschiede auf, so dass beim Durchzug der Kaltfront sogar Gewitter auftraten.
Mit einer raschen Abkühlung ging der oftmals kräftige Regen von Westen her vermehrt in Schnee über und brachte den Regionen rund um Buffalo zum Teil 80 Zentimeter Neuschnee innerhalb von 24 Stunden. In Buffalo selbst fielen von Mittwoch früh bis zum Donnerstagabend 20 Zentimeter Schnee (vgl. Abbildung 1 und 2). Aus der Messwerttabelle geht auch der beachtliche Temperatursturz hervor. Während am Mittwoch, den 01.12. noch Höchstwerte von 10,6°C erreicht wurden, waren es am Tag darauf nur noch -0,6°C, also genau 10 Grad kälter.
Durch stürmischen Wind Schneeverwehungen
Zu erheblichen Verkehrsbehinderungen hat vor allem der stürmische Wind beigetragen. Zum Teil mehr als 24 Stunden waren Hunderte Autofahrer im Nordosten der USA eingeschneit. Sogar eine Interstate-Autobahn in der Nähe der Niagarafälle war auf sieben Kilometern völlig blockiert.
Selbst durch den Einsatz von Schneepflügen und Spezialfahrzeugen war kein Durchkommen zu den Eingeschlossenen. Nur mühsam konnten Autofahrer mit Benzin, Essen und Decken versorgt werden. Heftiger Wind und Schneewehen erschwerten die Arbeit der Helfer enorm.
Der am Nordostrand des Eriesees gelegenen Bundesstaates New York, war von dem Schneesturm besonders schlimm betroffen. Jede Stunde fielen den ganzen Tag bis zu fünf Zentimeter Schnee.
Allgemein schneereiche Winter
Allerdings ist dieser plötzliche Wintereinbruch keine Seltenheit für den Nordosten der USA. Die Region unterliegt einem ziemlich feuchten Kontinentalklima, das aber durch die Großen Seen eine maritime Komponente hat. Die Übergangszeiten zwischen Sommer und Winter sind in Buffalo und dem Westen New Yorks ziemlich kurz.
In der Region Buffalo dauert der Winter recht lange, von Mitte November bis Anfang April. Dabei ist der Boden öfters zwischen Ende Dezember bis Anfang März schneebedeckthttp://de.wikipedia.org/wiki/Schnee, wobei aber auch immer wieder Tauphasen einsetzen und die Schneedecke nicht selten vollkommen abtaut.
Mehr als die Hälfte der Schneefälle geht auf den Lake effect zurück und ist örtlich begrenzt. Dabei strömt kalte Luft über die relativ warme Seeoberfläche hinweg und durch Sättigung entstehen schließlich Wolken und Niederschläge. Auch in diesem jüngsten Fall kann von diesem Lake effect ausgegangen werden, da die vorherrschende Windrichtung West bis Südwest war. Normalerweise tritt dieser Schneefall von Mitte Oktober an auf, hat seinen Höhepunkt im Dezember und hört schlagartig auf, sobald der See zwischen Mitte und Ende Januar zufriert.
Weitere Schneefälle in Sicht
Auch in der kommenden Woche müssen sich die Bewohner der Region immer wieder auf Schneefälle einstellen, denn es bleibt kalt und mit vorherrschenden westlichen Winden auch der sogenannte Lake effect erhalten (vgl. Abbildung 3 und 4).