Weltwetterübersicht

Viel Regen und nachfolgend Kälteeinbruch in Europa, auch in Nordamerika teilweise hochwinterlich.

Welche bemerkenswerte Wetterereignisse gibt es in der nächsten Woche auf der Welt? Die Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am kommenden Freitag. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

  1. Kälteeinbruch in Europa, zuvor viel Regen
    In der nächsten Woche stellt sich die Wetterlage in Europa deutlich um. Zum Wochenbeginn zieht ein Tief auf Vb-ähnlicher Zugbahn von Norditalien über die Alpen in Richtung Baltikum und sorgt dabei für länger anhaltenden und recht kräftigen Regen. Da der Boden aufgrund der Niederschläge der letzten Tage und Wochen stark durchfeuchtet ist, kann er große Regenmengen in kurzer Zeit nicht aufnehmen. Demzufolge verschärft sich die Hochwassersituation vor allem im Osten Deutschlands sowie in den östlichen Nachbarländern. Entlang kleinerer Flüsse besteht ebenfalls die Gefahr von Deichbruch.

    In der Abbildung 2 werden anhand des Extreme Forecast Index für den Niederschlag in den beiden unteren Fenstern die deutlich positiven Abweichungen am Montag und Dienstag deutlich. Es fallen ebenfalls die Abweichungen entlang der Adriaküste auf. Im Bereich des Dinarischen Gebirges können an der Grenze zwischen kalter Luft im Norden und warmer Luft im Süden teils kräftige Gewitter mit örtlichem Platzregen auftreten. Gleichzeitig frischt der Wind stark auf (Abbildung 2, oben), wobei die Gefahr von Sturmböen besteht.

    ...nach dem Regen kommt die Kälte...
    Nachdem das Vb-Tief zur Wochenmitte in Richtung Baltikum und Russland abzieht, gelangen auf der Rückseite weite Teile Europas zunehmend in eine nördliche Strömung, mit der kalte und polare Luftmassen nach Süden vorstoßen können. Gleichzeitig baut sich über dem Atlantik hoher Luftdruck auf, wodurch mildere Luftmassen auf ihrem Weg nach Osten vorübergehend blockiert werden (vgl. Abbildung 3).

    Es wird deutlich, wie weit der Trog bis in den Mittelmeerraum reicht und auch dort für eine Abkühlung sorgt. Der EF-Index für kommenden Freitag zeigt in Abbildung 1 eine negative Abweichung (blau) vom langjährigen Klimamittel. In Mittel- und Osteuropa stellen sich ab der zweiten Wochenhälfte demnach verbreitet Dauerfrost und zum Teil winterliche Straßenverhältnisse ein.
     
  2. Kälte auch in Nordamerika
    Jedoch nicht nur bei uns wird es kalt, auch in Nordamerika herrschen schon verbreitet winterliche Verhältnisse (vgl. Abbildung 1). Bereits in der letzten Woche haben wir in unserer Weltwetterübersicht darüber berichtet. Die Abbildung 4 zeigt die Höchstwerte vom gestrigen Samstag im Westen des Kontinents, also im Bereich der Grenze zwischen den USA und Kanada. In Kanada herrscht schon seit einigen Tagen verbreitet strenger Dauerfrost, wie mitunter die Messwerttabelle von Calgary in Abbildung 5 zeigt. Zu beachten ist dabei die deutliche negative Abweichung vom Klimamittel mit bis zu 16 Grad unter dem Normalwert.

    Im Verlauf der kommenden Woche kann die kalte Luft weiter nach Süden vordringen und sorgt auch im Westen der USA für ungewöhnliche niedrige Temperaturen für Ende November (vgl. Abbildung 6). Somit wird es in San Francisco kühler und auch auch die Ensemble-Prognose des ECMWF-Modells für Los Angeles prognostiziert einen Temperaturverlauf unter dem Klimamittel (gestrichelte Linie in Abbildung 7). 
     
  3. Vorderasien und Grönland zu warm
    Teile Vorderasiens gelangen im Verlauf der nächsten Woche auf die Vorderseite des arktischen Troges, womit mildere oder wärmere Luftmassen in das Gebiet gelangen (Abbildung 1 und 6).

    Auch Grönland sowie Neufundland befinden sich in einer ähnlichen Wetterlage und auch hier weicht die Temperatur deutlich positiv vom Normalwert ab.