Frontensysteme
Warmfront? Kaltfront? Okklusion? Mit diesen Tiefausläufern haben wir es bei uns immer wieder zu tun, aber was bedeuten sie überhaupt?
Gemäßigte Breiten
Mitteleuropa befindet sich in der gemäßigten Klimazone mit einer Jahresmitteltemperatur zwischen 10 und 20°C. Dieser auch "gemäßigte Breiten" genannte Bereich zeichnet sich durch eine allgemein vorherrschende Westströmung aus. Innerhalb dieser werden entlang einer Frontalzone Luftmassen polaren Ursprungs von Luftmassen subtropischen Ursprungs getrennt. Kommt es zu Verwellungen entlang dieser Grenze entstehen daraus sogenannte Frontensysteme.
An diesen Luftmassengrenzen treten Wettererscheinungen wie beispielsweise Regen oder Schneefall, aber auch Schauer oder Gewitter auf. Die Bewegung der Frontensysteme steht in Verbindung zu der Verlagerung von Tiefdruckgebieten, wie beispielsweise des Tiefdruckgebietes BECKY, welches aktuell von Frankreich über Deutschland zur Ostsee zieht.
3 Frontenarten
Dabei unterscheidet man drei Hauptarten von Fronten. Zum einen gibt es eine Kaltfront, bei der sich relativ betrachtet kalte Luft fortbewegt, zum andern eine Warmfront, wo sich relativ betrachtet warme Luft ausbreitet. Die dritte Variante stellt die Okklusion dar, welche häufig bei bereits älteren Tiefdruckgebieten auftritt. Dort haben sich Warmfront und Kaltfront vereint.
Dies geschieht deshalb, weil die kalte Luft eine höhere dichte hat als die warme, sie ist also schwerer. Sie kann sich wie ein Keil rasch unter die Warmluft schieben, während die leichte Warmluft nur wenig "Kraft" hat und nur langsam vorankommt. Die Kaltfront holt somit die Warmfront irgendwann ein und vereinigt sich mit ihr zur Okklusion.
Geht der Antrieb verloren, wie beispielsweise in Hochdruckgebieten, schwächen sich die Fronten ab. Das wohl bekannteste Beispiel für einen solchen "Frontenfriedhof" im europäischen Raum stellt das Azorenhoch dar.