Winterreifenwetter
Es ist bald November und mit der derzeitigen Wetterlage eine gute Gelegenheit, eine alte Faustformel wieder ins Gedächtnis zu rufen: Von "O" bis "O", also von Oktober bis Ostern. Das entspricht dem Zeitraum, zu dem man die Winterreifen auf seinem zwei- oder vierradgetriebenem Fahrzeug haben sollte.
Der Herbst und seine glatten Tücken
Die Jahreszeit ist gekommen, in der die Erde bei uns mehr Wärme abstrahlt, als sie von der Sonne letztendlich bekommt. Während wir immer noch auf einen Goldenen Herbst warten, kühlt der Boden langsam aus. Die Sonne, die tagsüber auf die Straßenoberfläche scheint, kann also die Auskühlung bei klaren Nächten nicht mehr ausgleichen. Damit entstehen vor allem Glättearten, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, wie dem Reif oder der gefrierenden Nässe. Aber bereits in dieser Woche gab es im nördlichen Mittelgebirgsraum auch Glätte durch Neuschnee, im Norden Deutschlands brachten Graupelschauer rutschige Straßen. Eine Frau kam durch die Folgen eines Glätteunfalls bei Langenhorn/Husum ums Leben.
Die Zeit der Winterreifen
Wer jetzt noch keine Winterreifen aufgezogen hat, sollte dies aus Sicherheitsgründen bald nachholen. Ein "Muss" stellt das allerdings nicht dar. Bisher findet sich im Gesetzestext nur, dass die Bereifung den Wetterverhältnissen angepasst werden soll, von Winterreifen ist dort konkret nichts zu finden. Aktuell zeichnet sich bei dem Thema "Winterreifenpflicht" in Deutschland eine Neuregelung ab. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben sich auf ihrer Herbstkonferenz zu einer "konkreten Winterreifenpflicht" in der Straßenverkehrsordnung (StVO) geeinigt. Was noch fehlt ist die Neuregelung durch den Bundesrat.
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Winterliche Europareise
Wer in Europa auch in der kalten Jahreszeit unterwegs ist, wird sicher Winterreifen und nicht nur M+S-Reifen bei sich haben. Vor allem in den skandinavischen Ländern sind diese teils zwischen 1. Dezember und 31. März vorgeschrieben, auch für ausländische Fahrzeuge. Teils sind auch Spikes angeraten, die in den meisten anderen Ländern verboten sind (mehr zu Spikebestimmungen in Europa finden sie hier). Eine gute Übersicht biete die Seite des Automobilclub von Deutschland.
Winterdienst
Wie der letzte Winter zeigte, sind auch die nördlicheren Landkreise in Deutschland vor Glätte durch Schnee nicht gefeit. Die Winterdienste haben deshalb ihre Streusalz-Vorräte aufgestockt, Kommunen planten teils mehr Geld für den Winterdienst in ihren Haushalten ein. Im Großen und Ganzen scheint Deutschland also gut gerüstet für die vierte Jahreszeit. Dennoch, wer in der kalten Jahreszeit auf den Straßen unterwegs ist, sollte sich auf möglicherweise winterliche Straßenverhältnisse einstellen und angepasst fahren. Glätte entsteht manchmal erst im Verlauf der Nacht oder sogar am Morgen, teils auch nicht überall, sondern an prädestinierten Stellen. Diese befinden sich, je nach Wetterlage, in Gewässernähe oder auf Brücken, können aber auch an anderen Stellen sein. Und genau dort passieren dann die Blechschäden. Eine Präventivstreuung ist ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll oder sogar erlaubt. Damit sie also einen guten Start in den Winter haben - Fahren sie vor- und nachsichtig!
Übrigens...
Insbesondere Menschen, die im Winterdienst tätig sind, können bei Bedarf ihr Wissen über alle Glättearten bei uns noch weiter vertiefen. Dazu bieten wir Glätteseminare an. Weitere Informationen dazu sowie zur Glätte finden sie unter http://www.glaette24.de und http://www.meteogroup.de/