Weltwetter-Übersicht
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.
- Philippinen
Supertaifun MEGI zieht derzeit auf die Philippinen zu. In seinem Bereich treten Windgeschwindigkeiten über 250 km/h mit Böen bis 324 km/h auf, es handelt sich also um einen Taifun der höchsten Kategorie 5. Die Satellitenbildanimation zeigt die Entwicklung des Sturms vom 14. bis 17. Oktober 2010. Er bewegt dich mit einer Geschwindigkeit von 22 km/h.
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Der Taifun wird sich den Vorhersagen zu Folge zum südchinesischen Meer verlagern. Heftige Winde und Regenfälle können dort für gefährliche Bedingungen sorgen. Der EFI zeigt für die Windböen südlich von China am Donnerstag noch immer hohe Werte an wie Abb. 1 zeigt. - Australien
Die Kältewelle, die vor einer Woche mit heftigen Regenfällen begann (Wetternews dazu), hält weite Teile Australiens anfang dieser Woche noch im Griff. Am Sonntagmorgen gab es häufig leichten Frost, und die nächsten Nächte werden beispielsweise in Canberra noch sehr frisch sein. Die Kaltfront ist inzwischen in die tropischen Regionen nördlich von Australien vorangekommen und löst sich dort auf (Abb. 2). Zuvor gibt es aber noch heftigen Regen, wie der EFI für den Niederschlag sind dieser Woche zeigt (Abb. 3).
- Westafrika
Viel Regen wird auch in Westafrika erwartet (Abb. 3). Hierbei handelt es sich um häufige und teils intensive Gewitter, die sich in feuchter tropischer Luft bilden. Der Grund für die niederschlagsreiche Wetterlage ist eine Konvergenzzone, die sich am Rande zu kühlerer und trockenerer subtropischer Luft gebildet hat. Im Laufe der Woche löst sich diese Luftmassengrenze langsam auf, so dass die Niederschläge nachlassen.
- Europa und Ostkanada
Weite Teile Europas erleben eine weitere kühle Woche. Der EFI für die Temperatur ist bis zum Ende der Woche negativ (Abb. 4). Das zeigt, dass die Ensemble-Prognosen des ECMWF sehr einheitlich kaltes Wetter vorhersagen. Gleichzeitig werden für den Osten Kanadas zu warme Werte prognostiziert. Beide Anomalien hängen miteinander zusammen, wie auf Abb. 5 zu erkennen ist: Ein weit nach Norden reichendes Hochdruckgebiet auf dem Nordatlantik sorgt dafür, dass der Luftströmung weit nach Norden und dann wieder nach Süden ausweichen muss. Diese sogenannte meridionale Strömung hat westlich von Grönland warme Luft weit nach Norden geführt, die zusätzlich durch Föhneffekte für die positiven Abweichungen sorgt. Auf der Ostseite des Hochs strömt dagegen kalte Polarluft nach Europa. Diese Lage ist so stabil, dass der Monat Oktober in weiten Teilen Europas wohl noch zu kalt ausfallen wird, obwohl die erste Oktoberwoche sehr warm war.