Herbstferien mit Regen?

Ein kräftiges Tief sorgt ausgerechnet in der Ferienzeit für unbeständiges Wetter im Mittelmeerraum.

In Hamburg und Sachsen sind sie schon bald wieder vorbei, in zehn anderen Bundesländern beginnen sie am Montag, die Herbstferien. Für Familien oftmals die letzte Möglichkeit, der bevorstehenden kalten und dunklen Jahreszeit noch einmal zu entfliehen, um in wärmeren Gebieten Sonne zu tanken. Vor allem im Oktober sind die Mittelmeerländer, aber auch die Balkanstaaten sehr beliebte Reiseziele der Deutschen. Dieses Jahr sollte neben der Badehose besonders der Regenschirm nicht fehlen, denn es wird nicht nur von unten nass.

Ein kräftiges Tief bringt teils unwetterartigen Regen
PAULA wird vielen Touristen den Urlaub zeitweise vermiesen. Dabei ist PAULA aber keine Kellnerin, die im Restaurant etwa das falsche Essen bringt, sondern ein kräftiger Tiefdruckwirbel, der bereits am Freitag mit seinem Frontensytem auf Portugal und Spanien übergegriffen ist. Dabei kam kräftiger Regen auf, der örtlich von Gewittern durchsetzt wurde. An der portugiesischen Küsten fielen in Viana do Castelo 46 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden. Im spanischen Galicien kamen im selben Zeitraum örtlich sogar 52 Liter zusammen (vgl. Abbildung 1).

Paula nimmt Kurs auf die Balearen, Südfrankreich, Korsika und Italien

Das Tief PAULA wird im Verlauf der kommenden Woche weiter nach Osten vorankommen und dabei so gut wie keine der beliebten Urlaubsregionen im Mittelmeeraum mit dichten Wolkenfeldern und teils kräftigen Schauern verschont lassen. Ob Palma de Mallorca, Solenzara oder Capri, überall wird die Urlaubssonne im Verlauf der nächsten Woche zeitweise durch Wolkenfelder verdeckt und Schauer gehen nieder. In der Abbildung 2 ist der Extreme Forecast Index (EFI) des ECMWF-Modells abgebildet; anhand der unteren beiden Teilabbildungen wird die markante positive Abweichung bezüglich des Niederschlags im westlichen Mittelmeerraum am Sonntag und Montag deutlich. Zur Wochenmitte greifen die Ausläufer dann auch vermehrt auf den Balkan und Griechenland über, gleichzeitig wird es in Spanien und Portugal wieder freundlicher (vgl. Abbildung 3).

Kräftige Abkühlung

Auf der Rückseite des Tiefdruckwirbels strömen deutlich kühlere Luftmassen in die Mittelmeerregion, womit die Temperatur auf Werte unter dem Klimamittel absinkt. Anhand der Abbildung 4 lässt sich der Abkühlungstrend gut erkennen. Hier werden die Luftmassen im 850hPa-Niveau dargestellt, also in einer Höhe von etwa 1,5 km. Auffällig ist vor allem die kalte (grün dargestellte) Luft über dem Balkan, hier sind polare Luftmassen in der Höhe eingelagert, die bis zum Boden durchmischt werden und hier für besonders unterdurchschnittliche Temperaturwerte zu dieser Jahreszeit sorgen. In derhttp://www.wetter24.de/de/home/wetter/reisewetter/ortewetter/stadt/359X8/sofia.html bulgarischen Hauptstadt ist es derzeit kühler als in den meisten Teilen Deutschlands.