Wochenendwetter

Am Wochenende kehrt spätsommerliche Wärme zurück, örtlich sind bis zu 25 Grad möglich.

Am Wochenende kehrt ein Hauch von Spätsommer nach Deutschland zurück. Vielerorts steigt die Temperatur über die 20-Grad-Marke, im Westen und Süden können örtlich sogar 25 Grad erreicht werden. Schauen wir uns an, warum es so plötzlich wieder wärmer wird und wo wir am besten den "Tag der Deutschen Einheit" im Freien genießen können, vielleicht auch ohne Jacke.

Wetterlage
Die Abbildung 1 zeigt die derzeitige Luftdruckkonstellation und die Höhenströmung im 500hPa-Niveau, also in etwa 5,5 km Höhe. Über dem Nordatlantik liegt ein kräftiges Tiefdrucksystem, dessen Trog weit bis nach Süden und Westeuropa reicht. Demnach greifen Ausläufer dieses Tiefdrucksystems von Westen her auf Mitteleuropa über, so dass heute vor allem in der Westhälfte und in der Mitte Deutschlands noch dichtere Regenwolken das Wetter bestimmen. Der Osten, insbesondere die Regionen östlich der Elbe profitieren dagegen von dem ausgeprägten Hochdruckgebiet, welches mit deinem Zentrum über Westrussland liegt. Demzufolge können wir uns dort auf teils längeren Sonnenschein einstellen.

Woher kommt die warme Luft?

Zwischen den beiden Druckgebilden strömen warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa und somit in die Bundesrepublik. Der Wind, der aus südlichen Richtungen daher kommt, trägt zu dieser Jahreszeit hauptsächlich zur Erwärmung bei. Die Sonne allein hat Anfang Oktober nicht mehr die Kraft, uns spätsommerliche Werte von 25 Grad zu bescheren.

Die Temperaturverteilung am Samstag

Nun ja, wie schon erwähnt verläuft der Start ins Wochenende besonders in der Westhälfte wettertechnisch noch recht verhalten. Der Regen lässt hier im Verlauf aber nach, wobei nachfolgend besonders in Richtung Oberrhein die Sonne vermehrt ihre Chance bekommt. Mit etwas Glück werden hier schon 20 Grad erreicht (vgl. Abbildung 2).

Die Temperaturverteilung am Sonntag
Wenn schon der "Tag der Deutschen Einheit" dieses Jahr ausgerechnet auf einen Sonntag fällt, soll zumindest das Wetter mitspielen. Pünktlich zu den Feierlichkeiten hält Petrus Sonnenschein und dazu im Westen und Süden spätsommerliche Temperaturen von 20 bis 24 Grad, örtlich sogar 25 Grad bereit (vgl. Abbildung 2).  Bei 8 Stunden Sonnenschein und Höchstwerten um 21°C könnte das Oktoberfest in München kaum besser zu Ende gehen, und auch Grillfreunde und Gartenbesitzer dürften nochmals voll auf ihre Kosten kommen. Am wärmsten wird es voraussichtlich entlang des Rheins sowie an der Saar.
Nur im Nordosten bleibt es kühler, in Berlin steigt die Temperatur auf 18°C und auf Rügen werden gerade mal 13°C erreicht. Dazu weht hier ein sehr lebhafter Südostwind, der sich besonders gut zum Drachensteigen eignet.

Ausblick
Nachdem der September in vielen Regionen Deutschlands deutlich zu nass war (vgl. Abbildung 3), wird es zumindest in der ersten Oktoberhälfte weitaus weniger Regen geben. Das Hochdruckgebiet über Osteuropa bleibt voraussichtlich recht stabil, wodurch trockene, kontinentale Luftmassen von Osten her zu uns gelangen. Dadurch können atlantische Tiefausläufer nur schwer bis nach Mitteleuropa vordringen bzw. schwächen sich landeinwärts stark ab. Die Ensemble-Prognose für Berlin (Abbildung 4) zeigt bis zur Monatsmitte nur geringe Niederschlagsmengen und demnach ist auch in den Hochwasserregionen im Osten des Landes Entspannung in Sicht.