Winter und Sommer
Mit der heutigen Tagundnachtgleiche auf der Welt und damit dem (scheinbaren) Übertritt der Sonne auf die Südhalbkugel um 5:09 Uhr hat bei uns in der Nordhemisphäre der kalendarische Herbst begonnen. Zeit für einen kleinen Rundblick zwischen Schneeregen und Strand.
Wetter in Deutschland
Doch zunächst beginnen wir in heimischen Gefilden. Wie sieht es aus, das Wetter der nächsten Tage in Deutschland? Wie jeden Donnerstag haben wir dafür unsere MeteoShow:
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Hier gibt es also reichlich herbstlich anmutende Phasen. Schauen wir auf das "gefühlte" Wetter in Europa, so geht es natürlich noch deutlich wärmer, aber auch kälter. Gerade in dieser Jahreszeit ist die Spannweite der Wettererscheinungen besonders groß. Das liegt daran, dass mit der heute beginnenden Polarnacht die Atmosphäre in den höchsten Breiten bereits mächtig auskühlt. In Richtung Südeuropa dominiert dagegen noch das vom Sommer aufgewärmte Wasser des Atlantik und des Mittelmeers. So kann man in diesen Tagen sowohl Winterliches als auch Sommerliches in Europa erleben. Beginnen wir "erfrischend":
Nordskandinavien: Neuschnee!
So schauen wir dem Winter etwas entgegen. Im Norden Skandinaviens ist er bereits spürbar. Zwar gibt es in Richtung Lappland noch keine weiße Pracht im Flachland, aber immerhin traut sich der Schnee - mit Regen vermischt - schon bis ganz nach unten. Dies ist zum Beispiel in unserem Ortewetter für Kiruna zu sehen. Nach kalter und frostiger Nacht nähert sich dabei am heutigen Donnerstag, 23.09.10, ein Tief am Frontenzug des Tiefs Kathrein, das uns ja in Deutschland beschäftigen wird (Abb. 3).
Nachdem vorher das Tief "Joleen" schon durchgezogen ist und sich nun über der Barentssee befindet, liefert es auf seiner Rückseite auch die entsprechend kalte Polarluft (Abb. 4, in ca. 1500 Metern etwa -2°C). Gleitet nun die geringfügig wärmere bei Durchzug des Tiefausläufers darüber, so kommt es zu Niederschlägen, die nach entsprechend kalter Luft am Erdboden auch mit Schnee vermischt sein können. Vielleicht haben Sie ja Glück und sehen es auf diesem Webcam-Bild:
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Doch es kommt noch kälter: Im weiteren Verlauf kommt noch etwas kältere Luft heran, und Tiefausläufer von Joleen bringen noch einmal Schnee in das Skandinavische Gebirge (Abb. 5). Dabei sinkt die Schneefallgrenze an diesem kommenden Wochenende zeitweise bis in Erdbodennähe (Abb. 6).
Türkei: "Hotspot" Europas
Ganz und gar sommerlich sieht es dagegen im Südosten Europas aus. Die wärmste Ecke ist dabei die Türkei. Hier hat sich das Festland immer noch stark aufgewärmt, sodass man sogar ein Hitzetief in Richtung Schwarzes Meer finden kann (Abb. 7).
Hier steigt die erwärmte, leichtere Luft auf, was bedeutet, dass der Luftdruck am Boden sinkt und die Luft von der Seite nachgeführt wird. Dies sorgt an der Grenze zu höherem Luftdruck im Nordwesten dann in der Ägäis für den angenehmen, teils aber auch kräftigen Sommerwind mit Namen Meltemi (Abb. 8), im Süden der Türkei wird dagegen sehr warme Festlandsluft herangeführt.
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Darum können hier die Temperaturen teilweise noch bis 36°C steigen, und das bei viel Sonnenschein, wie am Beispiel Adana zu sehen ist.
Hinweis:
Abb. 1 und 2 unterliegen der CC-by Lizenz