Bald schon Nachtfrost?

So, wie es aussieht, könnte es schon zu Wochenbeginn Nachtfrost in Deutschland geben.

So, wie es aussieht, könnte es schon zu Beginn der nächsten Woche Nachtfrost in Deutschland geben. Dies wird nicht nur die Landwirtschaft beschäftigen, sondern ebenfalls Hobbygärtnern Probleme bereiten. Bereiten Sie sich also auf kalte, teils sogar frostige Nächte vor!

Aktuelle und zukünftige Wetterlage:
Das derzeitige Hochdruckgebiet über Deutschland wird in den nächsten Tagen langsam Richtung Osten wandern. Im Laufe des 23.09.2010 verdrängen zwei verbundene Tiefdruckgebiete, eins über den Britischen Inseln und das andere über Skandinavien, immer mehr das Hochdruckgebiet (Abbildung 1). Dabei wird sich Deutschland überwiegend unter Tiefdruckeinfluss befinden.

Gleichzeitig gelangt das Hochdruckgebiet über Island langsam weiter in Richtung Südosten mit direktem Kurs auf Deutschland. Im Laufe der Nacht zum Samstag wird sich das Hochdruckgebiet so weit ausgebreitet haben, dass es sich von den Azoren bis ins Nordmeer erstreckt. Das Tiefdruckgebiet verläuft dann quasi parallel dazu (Abbildung 2).

Bedeutung der Wetterlage:
Auf Grund dieser Wetterlage mit dem Tiefdruckgebiet über Spanien bis nach Skandinavien und dem Hoch von den Azoren bis ins Nordmeer kann nun kalte Polarluft direkt nach Deutschland gelangen (Abbildung 3).

Diese kalte Luft ist dafür verantwortlich, dass sich bei einer klaren Nacht Frost bilden kann. Fehlen die Wolken, kann die Wärmestrahlung vom Erdboden ungehindert ins All gelangen, sodass sich die Erdoberfläche immer weiter abkühlt.

Gleichzeitig sinken die darüber liegenden Luftschichten ab, wodurch die Bildung von Frost am Boden begünstigt wird. Ist es in der Nacht stattdessen stark bewölkt, kann die Infrarotstrahlung vom Erdboden nicht vollständig ins All gelangen. Sie wird von den Wolken reflektiert, sie senden also einen Teil dieser Infrarotstrahlung zum Erdboden zurück (Abbildung 4).

Kalte Nächte ab kommender Woche:
Anfang nächster Woche kann es in der Nacht zu Frost kommen. Dies passiert am ehesten in den höher gelegenen Regionen und im Allgäu, wie auf höheren Muldenlagen (Abbildung 5), sodass Landwirte und Hobbygärtner in den nächsten Tagen besonders auf den Wetterbericht achten sollten, damit es keine Missernten oder erfrorene Pflanzen gibt.

Diese Wetterlage wird im Laufe der Woche höchstwahrscheinlich noch anhalten, da sich das Hoch aus dem Westen nur langsam nach Osten bewegt. Es wird von dem Tief, welches zwischen zwei Hochdruckgebieten über Osteuropa eingekeilt ist, blockiert (Abbildung 6). Somit kann kontinuierlich die kalte Polarluft nach Deutschland gelangen. Auf Grund dieses Hochs kommt es entweder zu nebligen, häufiger aber auch zu klaren Nächten, sodass es immer wieder zu Frost kommen kann. Bereiten Sie sich also auf kalte Nächte im Laufe der gesamten nächsten Woche vor.