Weltwetterübersicht
Drei Regionen sind derzeit von Tropenstürmen betroffen: Mexiko, Taiwan und die Bermudas. Derweilen sorgt ein kräftiges Hochdruckgebiet für einen Kälteeinbruch in Australien.
- Mexiko
Bereits am Freitag ist Hurrikan KARL an der Golfküste Mexikos an Land gegangen, KARL hat sich inzwischen über den Bergen Mexikos weitgehend aufgelöst. Bis gestern kamen aber noch beachtliche Regenmengen zusammen. Die Abbildung 1 zeigt die Niederschlagsmengen der letzten 7 Tage, abgeleitet aus Messungen des NASA-Satelliten TRMM. Die grüne Linien über Mexiko beschreibt den Kurs von KARL, die farbigen Flächen die Niederschlagsmengen, direkt an der Golfküste sind gebietsweise über 300 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen.
- Bermudas
Recht bedrohlich wird die Situation am morgigen Montag auf den Bermudas. Der mächtige Hurrikan IGOR wird nach neusten Prognosen als Sturm der Kategorie 2 direkt über die Insel ziehen. Das bedeutet mittlere Windgeschwindigkeiten über 150 km/h und Windböen bis 200 km/h. Beachtlich bei IGOR ist auch die Ausdehnung: mit über 1.200 km im Durchmesser würde er in Europa von Dänemark bis Norditalien reichen! Wie Abbildung 1 zeigt, hat IGOR über dem Atlantik gebietsweise für Niederschlagsmengen bis 500 Liter pro Quadratmeter gesorgt.
Der folgende Satellitenfilm aus unserem YouTube-Kanal zeigt die Entwicklung von KARL und IGOR im Zeitraum 16. bis 19.09.2010:
###YOUTUBE###
- Taiwan und China
Derzeit befindet sich Taiwan vollständig unter den Wolken von Taifun FANAPI, wie das Satellitenbild in Abbildung 2 zeigt. Der Taifun ist mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 194 km/h und Böen von deutlich über 200 km/h als mächtiger Taifun der Kategorie 3 an Land gegangen. Nach Medienberichten wurden zahlreiche Zugverbindungen und sämtliche Inlandsflüge gestrichen. Die Behörden brachten tausende Menschen in Sicherheit. Am morgigen Montag wird der Taifun als Sturm der Kategorie 1 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von knapp 150 km/h auf das chinesische Festland treffen.
- Australien
Südlich von Australien befindet sich derzeit ein kräftiges Hochdruckgebiet, wie Abbildung 3 zeigt. Dieses schaufelt entgegen des Uhrzeigersinns kalte Luft von Süden in Richtung Zentralaustralien. So werden in Alice Springs Tiefstwerte nahes des Gefrierpunktes erreicht. Gleichzeitig sorgt das Hoch für windiges Wetter im gesamten Nordwesten Australiens. Auf der anderen Seite des Hochs wird über dem Indischen Ozean warme Luft nach Süden geführt, so dass es dort außergewöhnlich warm wird. Dies ist auch in Abbildung 4 zu sehen, wo die weltweiten Abweichungen von den Normalwerten der Temperatur am Mittwoch dargestellt sind. Man erkennt hier auch über dem tropischen Pazifik recht niedrige Temperaturen. Diese werden durch das sogenannte La-Niña-Ereigniss verursacht, eine regelmäßig wiederkehrende Wassertemperaturanomalie im Pazifik.