Hurrikan Earl Update
Entlang der US-Ostküste gibt es derzeit kaum ein anderes Thema in den Medien als Hurrikan Earl. Zwar hat er sich mittlerweile deutlich abgeschwächt, dennoch ist auch für die Bewohner weiter nördlich an der nordamerikanischen Nordküste noch Vorsicht geboten, bis hinauf nach Kanada.
Nach wie vor gilt sicherheitshalber noch der Notstand-Status in den Staaten Virginia, North Carolina und Maryland. In North Carolina sind dabei insbesondere die "Outer Banks" betroffen, eine vorgelagerte Insel, die dem Atlantik besonders ausgesetzt ist. Im Internet gab es dazu am Freitagmorgen eine Live-Videoreportage.
Daten zu Hurrikan Earl
Am Freitagmorgen befand sich das Zentrum des Wirbelsturms etwa 185 km süd-südöstlich von Cape Hatteras, North Carolina entfernt. Mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 165 km/h ist er nun ein Hurrikan der Kategorie 2 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Skala. Der gesamte Hurrikan bewegt sich mit etwa 30 km/h nord-nordöstlich und damit in einigem Abstand von der nordamerikanischen Ostküste in Richtung Kanada. Der tiefste Luftdruck im Zentrum um 5 Uhr unserer Zeit betrug 951 hPa. Hier eine Satellitenanimation:
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"Earl" entstand aus einer tropischen Störung um den 23. August herum bei den Kapverdischen Inseln und zog westwärts. Am 30. August wurde er nach Vorbeizug an den nördlichen Kleinen Antillen zu einem so genannten Major Hurricane heraufgestuft, maximal erreichte er Stufe 4. Hier ein Video, das am 31. August 2010 in Puerto Rico entstand:
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Earl war und ist noch ein recht ausgedehnter und ausgeprägter Hurrikan. Beeindruckend ist auch eine Videoaufnahme, die am 2. September von der internationalen Raumstation ISS in 350 Kilometern Höhe gemacht wurde:
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Sturm und heftige Regengüsse
Am Freitagmorgen, 5 Uhr unserer Zeit erreichten sich die Winde noch 110 km außerhalb des Auges Orkanstärke, starke bis stürmische Böen des Hurrikans kann man noch in über 330 km Entfernung spüren. Insbesondere ist es aber das Wasser, das bedrohlich ist. Denn durch Sturmfluten drohen Überschwemmungen entlang der Ostküste. Nach Berechnungen des National Hurricane Center könnte in North Carolina das Wasser bis zu 1,50 m über Bodenniveau steigen. Hinzu kommen starke Regengüsse mit prognostizierten lokalen Maximalmengen von 150 mm in den Outer Banks.
Unwetter zum Feiertag
Der Hurrikan wird nun unter Abschwächung weiter nach Norden ziehen und dabei am heutigen Freitag (Ortszeit) mit Ausläufern auch in Washington, D.C. und New York zu spüren sein, insbesondere aber über den Nordosten Neuenglands hinwegziehen und schließlich auch die kanadischen Atlantikprovinzen mit stürmischem Wind und kräftigem Regen versorgen.
Dabei ist erhöhte Alarmbereitschaft geboten, denn es ist Labor Day Weekend in den USA, wobei der eigentliche Labor Day, ein Feiertag, der Montag ist. Viele Amerikaner nutzen das verlängerte Wochenende normalerweise zu einem Ausflug an die Küsten. Und der nächste Tropensturm namens Fiona naht bereits. Allerdings stören die Winde von "Earl" derzeit die weitere Verstärkung von "Fiona", sodass letzterer wohl nicht den Status eines Hurrikans erreichen wird, zudem dreht er auch nordöstlich auf den offenen Atlantik ab. Mehr dazu auf unserer Seite über tropische Stürme.